Winsen. Nach 50 Jahren hat dem markanten Gebäude an der Brahmsallee die letzte Stunde geschlagen. Was der Eigentümer auf dem Grundstück vorhat.
Es ist ein Abschied auf Raten. Ein schmerzhafter Abschied für die Winsenerinnen und Winsener. Jetzt besonders, denn in den ersten Juni-Tagen hat dem alten Post-Gebäude an der Brahmsallee die letzte Stunde geschlagen.
Im Auftrag des Eigentümers legt das auf Abbruch und Recycling spezialisierte Unternehmen TIRS aus Melbeck das charakteristische Hauptgebäude und alle Nebengebäude in Schutt und Asche. Viel Bausubstanz war am Donnerstag nicht mehr übrig.
Alte Post in Winsen: Immobilie wurde Anfang der 1970er-Jahre gebaut
Damit geht eine mehr als 50-jährige Geschichte zu Ende. Seit Anfang der 1970er-Jahre meinten Winsens Bürgerinnen und Bürger die Adresse Brahmsallee 29, wenn sie davon sprachen, „zur Post gehen“ zu wollen. Seit Sommer 2023 nahmen scheibchenweise alle Abteilungen Abschied: zuerst zogen die Filialen der Deutschen Post und der Postbank aus dem Gebäude mit den typischen Waschbeton-Platten aus.
Brahmsallee 29: Seit Sommer 2023 sind alle Post-Abteilungen ausgezogen
Der Mietvertrag war ausgelaufen. Anfang März ließ der gelbe Riese die Paketstation und die gelben Briefkästen an der Straße abbauen. Zwei Wochen später wurden schließlich auch die Postfachanlage und das Zustellzentrum im hinteren Teil des Gebäudes geschlossen. Seitdem warnte ein Schild am geschlossenen Gittertor Unbefugte davor, das Gelände zu betreten.
Neuer Zustell-Stützpunkt der Deutsche Post AG an der Boschstraße
Seit Anfang April agiert die Deutsche Post AG vom neuen Zustell-Stützpunkt an der Boschstraße 3 aus, wo auch Postfächer eine neue Heimat gefunden haben. Hinsichtlich weiterer Postdienstleistungen setzt das Bonner Unternehmen auf dezentrale Lösungen in der Kreisstadt. Kundinnen und Kunden sollen sich an Partner-Postfilialen, Paketstationen und Paketshops wenden. Postbank-Kunden gucken in die Röhre.
Alte Post in Winsen: Schröder Immobilien will dort Wohnungen bauen
Und was passiert am alten Post-Standort? Das Grundstück befindet sich im Eigentum der Schröder-Immobilien-Gruppe. Die Geschäftsführer Jörg und Marleen Schröder planen, an der Brahmsallee 29 neue Wohnungen errichten zu lassen.
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„Die Baugenehmigung liegt schon vor“, sagte eine Unternehmenssprecherin auf Abendblatt-Anfrage. Zu den Details wolle man sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern. Bis dahin dürfte der Schmerz des Abrisses ein Stück weit verflogen sein.