Winsen. Die Kreisstadt verliert ihre Hauptanlaufstelle für Postdienstleistungen. Man wolle aber weiter für die Bürger da sein, heißt es.

Die Postbank kündigt an, ihr Finanzcenter in der Winsener Brahmsallee, das auch alle Dienstleistungen der Post anbietet, Mitte 2023 dauerhaft zu schließen. Die Kreisstadt verliert ihre Hauptanlaufstelle für Postdienstleistungen. Man wolle aber weiterhin für die Winsener Kunden mit Produkten und Dienstleistungen rund um den Brief- und Paketversand im nahen Stadtgebiet präsent bleiben, heißt es auf Abendblatt-Anfrage bei der Deutschen Post. Hierfür wolle man zeitnah eine partnerbetriebene Postfiliale eröffnen.

Kunden der Bank würden rechtzeitig im Jahr 2023 auf Ausweichmöglichkeiten in der Umgebung hingewiesen. Geldschalter der Postbank gibt es dann in Winsen keine mehr. Oliver Rittmaier, Pressesprecher der Postbank, verweist auf das Cash-Back-Verfahren – bis zu 200 Euro könne man in teilnehmenden Supermärkten abheben. Die Frage, wie viele Arbeitsplätze mit der Schließung der Postbankfiliale verloren gehen, will die Postbank nicht beantworten. Hintergrund: Die Deutsche Post stellt den Partnerfilialen keine eigenen Kräfte zur Verfügung, die Betreiber setzen Angestellte für die Dienstleistungen der Post ein, so auch die Postbank.

Post verweist auf die Partnerfilialen, die es im Stadtgebiet bereits gibt

Dienstag hatte André Wiese, Winsens Bürgermeister (CDU), mitgeteilt, dass die Postbank nicht wie geplant in das Gebäude Rathausstraße 62-64 ziehen werde. Die Post müsse nun konkret darlegen, wie es seine Dienstleistungen in Zukunft in der Stadt anbietet. Die Deutsche Post verweist hierzu auch auf die Partnerfilialen, die es im Stadtgebiet bereits gibt. Dies sind beispielsweise Edeka-Filialen in der Bahnhofsstraße und am Schanzenring.

Insgesamt gibt es neben der Brahmsallee vier weitere Standorte, die Postdienstleistungen in Winsen anbieten, vier DHL-Paketshops und neun Packstationen. „Wir stärken mit den Partnerschaften den Einzelhandel, weil die Händler so über eine zusätzliche Einnahmequelle und mehr Frequenz verfügen“, sagt Stefan Laetsch, Pressesprecher der Post.

Stadt hat ihr Angebot vorerst zurückgezogen

Das Post-Verteilzentrum, dass sich ebenfalls in der Brahmsallee befindet, fällt weg. Die Post hatte sich mit der Stadt schon darauf geeinigt, ein neues Verteilzentrum in der Boschstraße im Gewerbegebiet zu eröffnen. Die Stadt hat ihr Angebot nun vorerst zurückgezogen. Die Deutsche Post müsse zunächst ihre Postdienstleistungen in der Innenstadt dauerhaft sicherstellen, heißt es. „Für uns hing das immer zusammen“, erläutert Theo Peters, Sprecher der Stadt. „So kann man nicht argumentieren“, sagt Laetsch, „wenn das eine unternehmerische Entscheidung der Postbank ist, kann man nicht sagen, dass deswegen die Post ein Grundstück nicht bekommt.“ Schließlich handele es sich hier um zwei voneinander unabhängige Unternehmen.

Abzuwarten bleibt, wo die Post eine Partnerfiliale eröffnen wird und ob es weiter ein Verteilzentrum gibt.