Moorburg. Serie mit Felicitas Woll entstand auch auf dem Hof Rüpke in Moorburg. Was die TV-Zuschauer bei „Neuer Wind im Alten Land“ erwartet.
Das ZDF hat im Alten Land für das beliebte Herzkino-Format gedreht – und Familie Rüpke aus Moorburg war hautnah dabei. Ihr historischer Bauernhof am Moorburger Elbdeich 387 war ein zentraler Drehort für die Familienserie, deren ersten beiden Teile an den beiden kommenden Sonntagen, 21. und 28. April, jeweils ab 20.15 Uhr ausgestrahlt werden. In der ZDF-Mediathek stehen die Sendungen bereits jetzt zur Verfügung.
Altländer Hof in Moorburg ist einer der Hauptschauplätze für ZDF-Mehrteiler
„Das war zwar wirklich turbulent, aber es hat uns sehr gefallen, die Dreharbeiten mitzuerleben“, sagt Klaus Rüpke. Seine Frau Marcia stimmt ihm zu: „Es hat Spaß gemacht – trotz des Aufwands.“ Denn die gebürtige Brasilianerin, die auf dem alten Obsthof „Marcias Blumenerlebnis“ betreibt, ein Geschäft mit Floristik und Dekorationen, musste ihren Hofladen für die Filmcrew räumen. Er wurde wegen seiner urigen und gemütlichen Atmosphäre aus sechs Kandidaten ausgewählt und ist nun gemeinsam mit dem Hauptgebäude der Familie Rüpke als Bauernhof der Eltern der Hauptdarstellerin einer der Hauptschauplätze der neuen Herzkino-Serie.
Felicitas Woll spielt Ex-Starjournalistin, die bei der „Altländer Zeitung“ strandet
Darin geht es um Beke Rieper, dargestellt von Felicitas Woll. Beke war Starjournalistin, schrieb für „The Guardian“ und die „New York Times“ – bis sie sich auf falsche Quellen verlässt und gefeuert wird. Keiner will die einst gefragte Reporterin mehr anstellen, außer das „Käseblatt“ in ihrem Heimatdorf im Alten Land. Beke nimmt den Job bei der „Altländer Zeitung“ zähneknirschend an und zieht auch wieder bei ihren Eltern ein. Hierfür entstehen die Szenen auf dem Hof Rüpke in Moorburg. Im Film muss die einstige Starjournalistin dort öfter im Hofladen der Familie aushelfen. Diese Innenszenen entstanden in Marcia Rüpkes Geschäft. Viele andere Innenaufnahmen wurden in den Filmstudios Babelsberg gedreht.
A26 ist im Film die „kürzeste Autobahn der Welt“ und eine Buckelpiste
In Folge 1 am kommenden Sonntag soll Beke für die „Altländer Zeitung“ ihre erste Geschichte schreiben. Sie dreht sich um einen Blechschaden auf der A26 – im Film die kürzeste Autobahn Deutschlands mit einem schlechten Belag. Die Autobahn ist skandalumwittert. Mehrere Klagen hatten ihre Vollendung einige Jahre zuvor verhindert. Der Kläger: Ein knurriger alter Mann namens Henning Beckmann (Heiner Hardt), dessen Haus den Weiterbau der Straße wie eine Festung blockiert....
Auch die Liebe darf im „Herzkino“ selbstverständlich nicht zu kurz kommen - und deshalb trifft Beke alias Felicitas Woll ihre alte Jugendliebe Paul Harms, dargestellt von Steve Windolf, wieder. Doch der ist ausgerechnet mit ihrer besten Freundin Elif verheiratet gewesen.
In Folge 2 am 28. April muss Beke über die neue Funkanlage auf einem Frachter berichten. Dort begegnet sie einer Blinden Passagierin, die ihr Gedächtnis verloren hat. Beke nimmt sie mit in ihr Heimatdorf und versucht fieberhaft, die wahre Geschichte der geheimnisvollen jungen Frau zu ergründen, die offenbar etwas mit Musik zu tun hat...
Filmleute interessieren sich fürs Altländer Lokalkolorit
„In dieser Szene hat sie hier auf unserem Hof auf meinem Klavier gespielt“, sagt Klaus Rüpke, der selbst gern musiziert und am Piano sitzt. „Das war interessant: Weil die Schauspielerin kein Klavier spielen konnte, wurde eine Pianistin engagiert, die hinter ihr saß und ihre Arme zwischen denen der Schauspielerin durchstecke und für sie spielte.“ Klaus Rüpke hat die Filmcrew unterstützt, wo es nur ging. Vor dem Dreh gab es Unterricht im Treckerfahren für die Schauspieler, wofür die Familie ihre Traktoren zur Verfügung stellte. „Ich war so etwas wie das ,Mädchen für alles‘“, sagt der ehemalige Bankkaufmann im Ruhestand. Er brachte die Traktoren in Position, war bei Szenen mit dem Schlepper dabei und besorgte der Filmcrew Material, wie einen Holzstamm für eine Strandszene an der Elbe, die in Hollern-Twielenfleth gedreht wurde. Und er gab Hinweise zum Lokalkolorit: „Die Filmleute wollten zum Beispiel wissen, ob wir hier eher vom Traktor oder vom Trecker sprechen“, sagt Klaus Rüpke. „Damit es authentischer wird.“
Am Set waren rund 30 Personen. Der historische Bauernhof der Familie Rüpke verwandelte sich für fünf Tage in ein wuseliges Filmstudio. Ein Schild mit der Aufschrift „Hofladen“ erinnert noch daran. Es stammt von der Filmcrew. Marcia Rüpke hat es für ihr Geschäft übernommen: „Es ist eine schöne Erinnerung an den Trubel“, sagt sie. Im Hofladen wurde alles ausgeräumt und umdekoriert, denn Bekes Eltern (gespielt von Hildegard Schroedter und Volker Meyer-Dabisch) verkaufen keine Blumen und schicke Accessoire für Heim und Garten, wie Marcia Rüpke, sondern Obst und Gemüse. „Die Filmleute waren sehr vorsichtig und aufmerksam. Man bekommt zudem einen Vertrag, der auch regelt, wenn etwas kaputt geht“, sagt Klaus Rüpke.
Hauptdarstellerin hat sich im Alten Land gleich wohlgefühlt
Marcia Rüpke hat die Zeit der Filmaufnahmen genossen: „Die waren alle so nett, besonders Hauptdarstellerin Felicitas Woll. Sie ist so eine natürliche Frau.“ Die Schauspielerin, bekannt aus „Berlin, Berlin“ und vielen weiteren Filmen, gibt das Kompliment zurück: „Ich habe mich da sofort wohlgefühlt. Die Leute waren toll. Auch die Höfe, auf denen wir gedreht haben. Die Besitzer der Höfe, die waren so offen und haben sich sehr gefreut, dass man ihre Heimat als wirklich etwas sehr Schönes wahrnimmt.“ Sie sei auch privat schon durchs Alte Land gefahren, erzählt Felicitas Woll. „Ich habe Äpfel gepflückt, mit nach Hause genommen, Apfelmus gemacht. Ich liebe das.“
Das Alte Land wird als Drehort immer beliebter
Der Hof Rüpke ist seit Jahrhunderten im Familienbesitz. Heute werden dort hauptsächlich Erdbeeren in Freilandhaltung für Selbstpflücker angebaut. „Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem 16. Jahrhundert“, weiß Klaus Rüpke. Das Bauernhaus, das vom Hofgelände durch eine Straße getrennt ist, weil dort früher der Deich verlief, entstand 1849. Die alte Reetdachscheune mit Hofladen ist rund 250 Jahre alt. Das Bauernhaus steht auf einer „Wurt“, einer Geländeerhöhung zum Hochwasserschutz, die ein Bodendenkmal ist.
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Das Alte Land wird als Drehort immer beliebter. Zuletzt sorgte insbesondere die Verfilmung des Romans „Das Alte Land“ von Dörte Hansen für Aufmerksamkeit. Oft werden aber auch kleinere Produktionen mit seichterem Inhalt in der idyllischen Region an Elbe und Lühe gedreht.