Lüneburg. 2000 Zuschauer im CEV-Cup: Bundesliga-Zweiter erspielt sich gute Ausgangsposition für Rückspiel in Griechenland. Mit vielen Bildern.
Die Volleyballer der SVG Lüneburg haben sehr gute Chancen, ihre Reise durch die Sporthallen Europas fortzusetzen. Mehr noch: die Lüneburger haben erstmals die Chance, in das Halbfinale eines europäischen Clubwettbewerbs einzuziehen. Vor 2024 Zuschauern in der LKH-Arena feierte das Team einen deutlichen Heimsieg im Viertelfinal-Hinspiel des CEV-Cups.
Gegen Aons Milon Nea Smyrni, einem Verein aus dem Großraum von Athen, hieß es nach nur 73 Minuten Nettospielzeit 3:0 (25:19, 25:19, 25:16). Die Entscheidung über den Halbfinaleinzug fällt im Rückspiel am kommenden Donnerstag, 8. Februar, um 20 Uhr in Griechenland (19 Uhr deutscher Zeit).
Als Absteiger aus der Champions League geht es im CEV-Cup weiter
Die LüneHünen waren in dieser Saison zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in der Champions League angetreten. Nach zwei Siegen zum Auftakt der Gruppenphase gab es vier Niederlagen. Immerhin rettete die Mannschaft von Trainer Stefan Hübner den dritten Platz und darf damit – ähnlich der Regelung in den Fußball-Europapokal-Wettbewerben – eine Kategorie tiefer weiterspielen. Im Fußball ist das die European League, im Volleyball der CEV-Cup.
SVG Lüneburg: Mittelblocker Matthew Knigge fällt mit Bänderverletzung aus
SVG-Trainer Stefan Hübner musste auf Mittelblocker Matthew Knigge verzichten. Der 27-Jährige hatte sich im Bundesliga-Auswärtsspiel beim TSV Haching München (3:0) eine Bänderverletzung am Sprunggelenk zugezogen. „Immerhin konnten die Ärzte eine Verletzung der Syndesmose oder einen knöchernen Ausriss ausschließen“, so Hübner. Die Hoffnung ist, dass Knigge zu den Bundesliga-Play-offs Mitte März wieder einsatzbereit ist.
Auch ohne ihn bot der Tabellenzweite der 1. Bundesliga eine souveräne Vorstellung und hatte die vergleichsweise klein gewachsenen Gäste – nur zwei Akteure sind größer als zwei Meter – bis auf kurze Phasen im Griff. In der Endphase des erstes Satzes drehten die Gastgeber einen Rückstand in eine komfortable Führung. Nationalspieler Erik Röhrs machte mit zwei Assen in Folge schließlich den Sack zum 25:19 zu – und grüßte anschließend hoch auf die Tribüne.
Erik Röhrs verwandelt zwei Satzbälle und wird zum MVP gewählt
Ähnlicher Spielverlauf im zweiten Durchgang: Wieder blieb die Partie gegen die Griechen lange ausgeglichen. Mit vier Punkten in Folge zum 21:17 setzten sich die LüneHünen vorentscheidend ab. Wieder war es Röhrs, der den Satzball verwandelte – diesmal mit einer erfolgreicher Blockaktion. Später wurde der 22-Jährige völlig zu Recht als wertvollster Spieler (MVP) ausgezeichnet. Mit 18 Punkten war er auch der Top-Scorer des Abends.
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Im dritten Durchgang hatten die Lüneburger endgültig alles im Griff. Früh setzten sie sich auf sechs, sieben und acht Punte ab und brachten diesen Vorsprung souverän ins Ziel. Der 2,08 Meter lange Xander Ketrzynski verwandelte den Matchball zum 25:16 im dritten und letzten Satz.
„Erst einmal einen großen Dank an Ines Laube und Christian Knospe, die die Mannschaft sehr gut auf den Gegner eingestellt haben“, sagte Stefan Hübner. Weil der Chefcoach erkrankt passen musste, übernahmen seine beiden Co-Trainer die Vorbereitung. „Heute sind wir sehr fokussiert und konzentriert aufgetreten und haben viel Druck über den Aufschlag entfalten können“, lobte der Coach.
Trainer Stefan Hübner ist zuversichtlich, warnt aber vor zu viel Euphorie
Zu früh vom Halbfinale möchte er nicht reden. Vielmehr: „Wir haben heute auf einem sehr guten Level gespielt. Das müssen wir erst mal wieder erreichen“, so Stefan Hübner. „Es war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, nicht mehr.“ Gegner im CEV-Cup-Halbfinale wäre der Sieger der Partie zwischen Olympiakos Piräus und Arkas Izmir. Das Hinspiel gewann Piräus zu Hause in 3:2-Sätzen.
SVG Lüneburg mit schlechter Erfahrung nach 3:0-Heimsieg im Hinspiel
Dass selbst ein 3:0-Hinspielsieg keine Garantie für ein Weiterkommen ist, hatte die SVG Lüneburg vor zwei Jahren erfahren müssen. Sie verlor das Rückspiel in Kroatien deutlich, anschließend auch den Golden Set und schied aus dem CEV-Cup aus. Das soll diesmal natürlich nicht passieren.
Die Griechen von Milon Athen, in der nationalen Liga Tabellenvierter, hatten sich überraschend bis in das Viertelfinale des CEV-Cups 2023/2024 vorgekämpft – im wahrsten Wortsinn. Denn bärenstarke Annahme, mannschaftliche Geschlossenheit und Kampf bis zum letzten Ball sind die Stärken des Teams.
Erst Bundesliga-Heimspiel gegen Dachau, dann Reise nach Griechenland
Das beste Beispiel dafür war die letzte Runde, als Milon das favorisierte Nantes ausschaltete. Nach einem 3:2-Heimsieg ging das Rückspiel in Frankreich zwar mit 2:3 verloren. Im Golden Set aber setzte sich der Außenseiter mit 15:13 durch. Auch das ein Zeichen, dass sich die Lüneburger vor dem Rückspiel nicht zu sicher fühlen sollten.
Vor dem Europapokal-Rückspiel wartet auf die LüneHünen zunächst der Bundesliga-Alltag. Am Sonnabend, 3. Februar, um 18.30 Uhr ist der Aufsteiger ASV Dachau zu Gast in der LKH-Arena an der Lüner Rennbahn. Es ist das Duell des Tabellenzweiten gegen den -achten.