Hittfeld. Junges Betreiber-Paar kommt selbst aus Mallorca und serviert im Hamburger Süden Köstlichkeiten seiner Heimat – sogar mit Original-Zutaten.
Manchmal ist die Sehnsucht nach Mallorca einfach nur ein Gefühl: Endlich einmal wieder mit allen Sinnen das genießen können, was die Baleareninsel im Mittelmeer an köstlichen Dingen hervorbringt: Saftige, sonnengereifte Tomaten, frischer Knoblauch und ein Olivenöl, von dem man sich am liebsten einen ganzen Kanister mit nach Hause nehmen möchte.
Die Menschen im Hamburger Süden können sich glücklich schätzen. Denn seit Oktober 2023 gibt es in Hittfeld im Landkreis Harburg ein neues Tapas Restaurant: Das „Triple 777“.
Mallorca-Feeling pur: Restaurant bei Hamburg serviert spanische Köstlichkeiten
In der Tat haben sich Raisa Beerens und Fernando Segura als Namen für ihr kleines Restaurant in der Gemeinde Seevetal den Namen ganz bewusst ausgesucht. 777 – ausgesprochen: Triple Seven – verspricht gleich dreifaches Glück. Und ein bisschen hat sich dieses Versprechen für das junge Paar aus Mallorca auch bereits erfüllt.
Im Oktober haben die beiden ihr erstes eigenes Restaurant eröffnet. Das spanische Lokal liegt in unmittelbarer Nähe zu dem früheren Promi-Italiener Rossini, der seit zwei Jahren geschlossen ist. Die Tapas-Bar ist im Hotel Meyer beheimatet, morgens frühstücken in dem Raum mit 20 Sitzplätzen die Hotelgäste. Am Nachmittag und Abend empfangen die Jung-Unternehmer hier ihre Gäste.
Aus Mallorca nach Hittfeld: Junges Paar eröffnet neue Tapas-Bar
Beide sind auf Mallorca aufgewachsen, sie lebte direkt am Strand von Colònia Sant Jordi, er kommt aus Campos im Landesinneren. Erst vor einem Jahr sind sie nach Deutschland gekommen, eigentlich nur für einen dreiwöchigen Besuch bei Raisa Beerens Vater in Seevetal.
„Dann sind wir immer länger geblieben, haben im Restaurant Espanito in Maschen gearbeitet und beschlossen, dass wir es hier mit einer eigenen Tapas Bar versuchen“, sagt die 20-Jährige, die fast akzentfrei Deutsch spricht. „Die Arbeit macht uns einfach riesig Spaß.“
Raisa Beerens, die den Service übernimmt, serviert hausgemachte Speisen aus ihrer Heimat, zum Beispiel Kartoffeltortilla, Kroketten mit Hühnchen, Spinat oder Schinken, echten Oktopus, gegrillten Lachs und Pamboli, auf mallorquinische Art belegte Brote.
Vorab gibt es immer warmes Brot, Oliven und Aioli. Für die Küche ist Ferndando Segura zuständig. „Wir verarbeiten nur frische Zutaten“, betont er auf Spanisch, seine Deutschkenntnisse sind noch überschaubar. Alles ist selbst zubereitet, auch die Soßen und das Brot.
Schinken, Käse und Gewürze für das Restaurant kommen direkt aus Spanien
Den Serrano Schinken und den Käse kaufen sie auf Mallorca, auch der Wein kommt aus Spanien. Gerade ist ein Paket mit Gewürzen eingetroffen. Fernando Segura packt eine Tüte nach der anderen aus, alle gefüllt mit Pulver in intensiven Farben. „Die hat meine meine Mutter für uns besorgt“, sagt er.
Der gelernte Koch mit Wurzeln in Ecuador hat seit seinem 16. Lebensjahr in spanischen Küchen gearbeitet. „Dabei hat er viel von den erfahrenen Kollegen gelernt“, sagt seine Partnerin, die ebenfalls seit ihrer Jugend als Servicekraft in Restaurants gejobbt hat.
In Hittfeld interpretiert der 24-Jährige die traditionellen Speisen auf seine eigene Art, sodass Gerichte entstehen, die es so nur bei ihnen gibt. Denn das Triple Seven hat starke Konkurrenz am Ort, die Tapas-Bar Barrica gilt als beliebt und liegt nicht weit entfernt von dem neuen Lokal.
Raisa Beerens ist jedoch sehr zuversichtlich, dass Hittfeld ein zweites Restaurant dieser Art vertragen kann, zumal sich das 777 auf Gerichte aus Mallorca und Galizien spezialisiert hat.
Tapas Bar für Mallorca-Fans: Im „Triple 777“ sollen die Gäste ins Gespräch kommen
Durch die Fenster der Tapas-Bar können die Gäste nicht nur die Hittfelder Kirche betrachten, sondern auch die vorbeischlendernden Menschen beobachten. Umgekehrt ist schon so mancher Passant stehengeblieben und hat durch eine der Scheiben geäugt, um sich einen Eindruck von dem neuen Restaurant zu verschaffen.
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Hinter den Betreibern liegt ein aufregendes Jahr. „Es war schon viel Arbeit, alle notwendigen Papiere zu besorgen“, sagt Fernando Segura. „Dass es alles geklappt hat und jetzt gut anläuft, macht uns sehr stolz.“ Bisher öffnet ihr Lokal täglich außer dienstags um 17 Uhr, die Küche ist bis 22 Uhr geöffnet.
Sie freuen sich, wenn die Menschen in ihrer Tapas-Bar miteinander ins Gespräch kommen. So wie auf Mallorca. Vermissen würden sie die Heimat noch nicht, sagt Raisa Beerens. „Gerade waren wir wieder dort. Und wir haben gemerkt, dass wir unbedingt zurück wollten.“ Nach Seevetal, wo sie ihr berufliches Glück an der Hittfelder Twiete gefunden haben.