Winsen. Verd.di ruft Mitarbeitende des Logistikzentrums zum spontanen Ausstand auf. Wie lange dieser andauern soll und was gefordert wird.
Tarifstreit mitten im Endspurt des Weihnachtsgeschäfts: Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hat die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Amazon am Standort Winsen (Landkreis Harburg) am Abend des dritten Advents zu einem eintägigen Streik aufgerufen.
Der Grund ist nach Angaben der Gewerkschaft die Weigerung Amazons, die geltenden Tarifverträge anzuerkennen. Die Aktion startete am Sonntag um 19.30 Uhr und soll bis zum Montag 23.15 Uhr andauern. Vor Ort sind mehrere Kundgebungen geplant.
Amazon Winsen: Streik „für gute und gesunde Arbeit“
„Die Amazon-Kundschaft wird gerade zu Weihnachten dazu angeregt, immer mehr zu bestellen und zu konsumieren. Die Gesundheit der Beschäftigten leidet aber gerade massiv unter der daraus folgenden Leistungs- und Arbeitsdichte“, sagte Nonni Morisse, Ver.di-Sekretär für Amazon in Niedersachsen. Am Standort in Winsen gebe es immer wieder Kündigungen wegen Krankheitstagen.
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Neben der Forderung, die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anzuerkennen, fordert Ver.di von Amazon einen „Tarifvertrag für gute und gesunde Arbeit“. Der Konzern argumentiert in der langen Auseinandersetzung mit der Gewerkschaft, er biete seinen Mitarbeitern faire Löhne mit Zusatzleistungen. So wird unter anderem auf Einstiegslöhne von 14 Euro in der Stunde verwiesen. Amazon betreibt in Deutschland 20 große Logistikzentren.