Altes Land. Orte im Obstanbaugebiet sind künftig deútlich besser zu erreichen. Auch für die Linie 550 gibt es erfreuliche Neuigkeiten.
Pendler aus dem Raum Buxtehude und Anwohner im Alten Land kommen bald bequemer nach Hamburg. Touristen und Ausflügler haben es künftig leichter, ohne eigenes Auto ins Alte Land zu gelangen: Die Buslinie 2040 wird verlängert, so dass Finkenwerder auf dieser Linie ohne Umstieg erreicht werden oder als Abfahrtspunkt gewählt werden kann. Die Direktverbindung wird bereits zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember eingeführt.
Ab dann fährt der 2040er von Buxtehude über Jork und Neuenfelde bis nach Finkenwerder. Ein Wermutstropfen: Der Fähranleger Finkenwerder kann nicht bedient werden. Statt dessen wird die Anlegestelle Rüschpark angefahren, wo die Fähre 64 nach Teufelsbrück erreicht werden kann.
Komplizierte Verbindungen: Bisher musste in Cranz umgestiegen werden
Bisher musste an wechselnden Haltestellen im Hamburger Stadtteil Cranz umgestiegen werden, um aus dem Alten Land nach Finkenwerder zu gelangen. Insbesondere die Gemeinde Jork bemüht sich seit Jahren um die Verlängerung der Buslinie Altona–Cranz bis ins Alte Land hinein, denn sie hat im Gegensatz zu anderen Hamburger Umlandgemeinden keinen S-Bahn-Anschluss und ist deshalb schlechter an die Großstadt angebunden. Deshalb fordert Bürgermeister Matthias Riel (parteilos) regelmäßig „mehr direkte Busverbindungen nach Hamburg“.
Auch der Landkreis Stade versucht seit Längerem, den HVV für eine bessere Anbindung der Hansestadt an das Alte Land über den ÖPNV zu gewinnen. Denn während für Autofahrer etwa mit dem Bau der A26 einiges erreicht wurde, tat sich im Bereich der „Öffis“ relativ wenig. Nun wollen die Freie und Hansestadt Hamburg und der Landkreis Stade die regionale Vernetzung zwischen KVG und HVV gemeinsam weiter vorantreiben
Taktung bleibt im ersten Schritt weitgehend unverändert, sonntags wird das Angebot erweitert
Im Rahmen dieser Bestrebungen wurde die Verlängerung der Linie 2040 ab dem 10. Dezember umgesetzt. Bis zum Ende der bevorstehenden Deicherhöhung verkehren die Busse über Hove und Neuenfelde, später dann dauerhaft über Hinterbrack und Cranz. In Hamburg werden alle Haltestellen entlang des Linienweges bedient.
Die Taktung bleibt im ersten Schritt weitgehend unverändert, lediglich sonntags wird das Fahrtenangebot erweitert. Die Busse fahren montags bis freitags von 5 bis 21 Uhr im Stundentakt. Zwischen Jork und Finkenwerder verkehren die Busse morgens und nachmittags zeitweise im Halbstundentakt. Sonnabends wird der Stundentakt von 8 bis 21 Uhr angeboten und sonntags ein Zweistundentakt von 8 bis 20 Uhr.
Forderung nach einer Bus-Haltestelle am Fähranleger Finkenwerder wird nicht erfüllt
Zunächst wurde zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember nur eine Verlängerung des Regionalbus 2040 vom Bahnhof Buxtehude über Jork und Kohlenhusen bis zum Cranzer Elbdeich angekündigt, wo auf die Linie 150 nach Finkenwerder oder Altona umgestiegen werden sollte. Eine Verlängerung der Linie 2040 bis nach Finkenwerder war noch nicht vorgesehen und kommt nun schneller als gedacht.
Allerdings kann die Forderung aus dem Alten Land nach einer Bus-Haltestelle am Fähranleger Finkenwerder nicht erfüllt werden, denn die Busse können laut Landkreis Stade wegen der beengten Haltestellensituation vorerst nicht zur Finkenwerder Landungsbrücke fahren, sondern haben ihre neue Endstation auf der Rüschhalbinsel. Am Fähranleger Rüschpark würden planmäßige Verknüpfungen mit der Fähre 64 nach Teufelsbrück hergestellt, teilt der Landkreis mit.
Verkehrssenator Tjarks: Buslinie auch attraktiv für die Menschen aus Hamburg
„Wir wissen um den Wunsch in der Bevölkerung, wie auch bei Tagesgästen, die Fähre 62 erreichen zu können, müssen uns aber auch den örtlichen Gegebenheiten fügen. Jeder, der schon einmal versucht hat, dort einen Parkplatz zu finden, kennt die Situation“, sagt Stades Erster Kreisrat Thorsten Heinze. „Nichtsdestotrotz setzt sich der Landkreis für eine weitere Verlängerung der Buslinie im Hamburger Stadtgebiet ein“, so Heinze, der das aktuelle Ergebnis dennoch ausdrücklich begrüßt: „Über Teufelsbrück können sehr viele Ziele nördlich der Elbe wie Blankenese, Osdorf und auch Altona gut und schnell erreicht werden.“
Die neue durchgehende Buslinie 2040 sei nicht nur attraktiv für die Menschen aus dem Landkreis Stade, die ihre Arbeitsstellen oder auch Freizeitangebote in Hamburg erreichen wollen, ergänzt Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne): „Auch die Hamburgerinnen und Hamburger können sich über einen besseren Zugang zum Alten Land mit den vielfältigen Erholungs- und Freizeitangeboten freuen.“ Mobilität ende nicht an Landesgrenzen, erst recht nicht in einem eng verwobenen Wirtschaftsraum wie der Metropolregion Hamburg, so der Senator.
Neuenfelde, Fischbek, Neu Wulmstorf: Gute Nachricht für die Nutzer der Linie 550
Auch für die seit gut einem Jahr bestehende Busverbindung zwischen Finkenwerder und Fischbek über Neuenfelde und Neu Wulmstorf gibt es gute Nachrichten: Die von den Neuenfeldern geforderten Haltestellen an der Nincoperstraße 160 für den Bus 550 werden voraussichtlich bis Ende des Jahres eingerichtet. Das wurde nach Angaben der Grünen-Bürgerschaftsabgeordneten Gudrun Schittek von der Behörde für Verkehr und Mobilität jetzt im Verkehrsausschuss mitgeteilt.
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„Demnach gibt es eine Einigung vor Ort, es liegt eine straßenverkehrsbehördliche Anordnung vor und der Bezirk wird die Haltestellen, zunächst provisorisch, vermutlich noch in diesem Jahr herrichten“, so Schittek. Das sei eine sehr gute Nachricht für die Menschen, die in Neuenfelde wohnen.
„Diese Haltestellen der Linie 550 sind besonders wichtig, weil dort der Umstieg auf den Bus 257 erfolgen kann und Einkaufsmöglichkeiten bestehen“, so Schittek: „Ich begrüße sehr, dass es trotz schwieriger Bedingungen vor Ort endlich gelungen ist, eine Lösung zu finden, auch wenn zunächst nur provisorische Haltestellen eingerichtet werden.“ Bis dato fährt der Bus, für den die Menschen im Hamburger Süden lange kämpfen mussten, wegen eines zu schmalen Fußweges an dieser zentralen Stelle in Neuenfelde vorbei.