Tostedt. Gemeinde im Landkreis Harburg kommt mit Sondermaßnahme einer Bitte der Anwohner nach – obwohl es dafür gar keinen Anlass gibt.
- Die Zuweisungszahlen geflüchteter Menschen für den Landkreis Harburg sind zuletzt wieder stark angestiegen.
- Bis zu 90 Personen sollen aktuell pro Woche auf die Gemeinden verteilt werden.
- In Tostedt wurde im Oktober eine Unterkunft neu eröffnet.
In den Straßen um die neu bezogene Flüchtlingsunterkunft „Am Blocksberg/Kohlhöfen“ in Tostedt sollen die Straßenlaternen zukünftig wieder die ganze Nacht eingeschaltet bleiben, auch wenn dies am Ende mehr Kosten verursacht. Das teilte Samtgemeindebürgermeister Peter Dörsam diese Woche auf der Sitzung des Tostedter Rats mit.
Man würde damit eine Forderung aus der Nachbarschaft umsetzen. „Das brauchen wir nicht zur objektiven Sicherheit, aber es trägt zum subjektiven Sicherheitsgefühl bei”, sagte Dörsam.
Aufstockung der Geflüchtetenunterkunft Tostedt: „Kommunikation nicht glücklich gelaufen“
Die Containerunterkunft, gelegen in einem Wohngebiet, wurde kurz vor der Eröffnung mit Dreibett- anstelle von Zweibettzimmern ausgestattet. Die meisten Flüchtlinge sind in den vergangenen zwei Wochen bereits angekommen. Sie kommen vor allem aus Syrien und Afghanistan, teilte die Verwaltung mit. Auch Menschen aus China, der Türkei und Ghana fanden hier Unterkunft.
Die Information über die 30 zusätzlichen Flüchtlinge erhielt die Tostedter Verwaltung lediglich „über die allgemeine Pressemitteilung“, sagte Dörsam. Die Kommunikation sei nicht glücklich gelaufen. Der Landkreis begründete die Maßnahme mit steigenden Flüchtlingszahlen, insbesondere von alleinstehenden Männern, die in Niedersachsen untergebracht werden müssen.
Viele Straßenlaternen sind in der Nacht aus Kostengründen ausgeschaltet
In den neuen Asylunterkünften in Ashausen (nördlich der Park+Ride-Anlage), Garstedt (Toppenstedter Straße) und Salzhausen (Kampweg) werden in den etwa 40 Quadratmeter-Zimmern ebenfalls drei statt zwei Bewohner untergebracht. Die ersten Geflüchteten werden an diesen Standorten noch in diesem Monat erwartet.
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An der nächtlichen Straßenbeleuchtung in Tostedt wird weiter gearbeitet. Für größere Veranstaltungen, etwa auf dem Schützenplatz, sollen die Lampen in Zukunft in dem Gebiet die ganze Nacht über leuchten. Seit Herbst 2022 sind viele Straßenlampen außerhalb der Hauptstraßen zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens ausgeschaltet. Dies diente dem Ziel, Energieverbrauch und Kosten zu senken und Lichtverschmutzung zu reduzieren.
Karl-Siegfried Jobmann (CDU) begrüßte die erneute Beleuchtung in bestimmten Bereichen: „Es ist gut, dass es ein Einsehen im Bereich am Blocksberg gegeben hat.” Sein Antrag, die Lichtabschaltung an Wochenenden im gesamten Ort rückgängig zu machen, fand jedoch keine Mehrheit im Rat. Jetzt soll weiter an einem Beleuchtungskonzept gearbeitet werden. Danach sollen – je nach Empfehlung – weitere Anpassungen folgen.