Buxtehude. „Butter bei die Fische!“: Die Geschichte der Hansestadt kann man nun auch kulinarisch erleben – bei einer besonderen Führung.
Für Norddeutsche kaum zu glauben, aber wahr: Viele Menschen jenseits des Weißwurstäquators denken, Buxtehude gäbe es gar nicht. Es klingt ja auch gar zu sagenhaft: Ein Buxtehuder Acker sei Schauplatz eines Wettlaufs von Hase und Igel gewesen.
Und die Hunde sollen hier mit dem Schwanz bellen. Vermutlich hatten einst stolze Buxtehuder ausdrücken wollen, dass man in ihrer fortschrittlichen, von niederländischen Siedlern bevölkerten Stadt die Glocken (Niederländisch: Hunte) bereits mit einem Schwanz läutete (bell, bellen), als man sie anderswo noch mit dem Hammer schlug. Dennoch: Schon im 19. Jahrhundert waren Buxtehude-Postkarten mit drolligen Hundedarstellungen besonders beliebt.
Ausflug nach Buxtehude: Hier dreht sich alles um Hase und Igel
Die örtlichen Fremdenverkehrsstrategen pflegen seit jeher Legenden, um Aufmerksamkeit auf ihre Stadt zu lenken. So ist Buxtehude seit 2007 eine Station der Deutschen Märchenstraße, einer Touristenroute, die ursprünglich von Hanau durchs Hessische Bergland an der Weser entlang bis Bremen führte.
Nun reicht sie bis an die Este, und alles dreht sich in Buxtehude um die possierlichen Märchenfiguren: Theateraufführungen, Kunstausstellungen, Kinderbücher, Souvenirs. An jeder Ecke erinnern bunte Has- und Igelfiguren an den Triumph des schlauen Igels über den arroganten Hasen. Und natürlich gibt es auch Stadtrundgänge mit Gästeführerinnen in Has- und Igelkostüm.
Einkaufsbummel in Buxtehude: Vom großen Stackmann bis hin zur kleinen Boutique
Buxtehudes historische Altstadt lädt mit Fachwerkhäusern und gepflasterten Straßen, mit Fleet, Mühle und altem Ewer zum Bummeln, Träumen und – auch das – zum Einkaufen ein. Mit „Stackmann“ gibt es in Buxtehude eines der inzwischen raren inhabergeführten Kaufhäuser und zudem immer noch viele kleine Boutiquen. Geschichtsinteressierte werden das Buxtehude Museum lieben, Fans von Kunstausstellungen werden im Marschtorzwinger fündig.
Am kommenden Wochenende geht es in Buxtehude beim Oktoberfest im Zelt auf dem Rathausplatz rund. Wer bayerisches Essen, Bier und zünftige Musik mag, ist hier genau richtig.
Zum Abschluss gibt es gebratenen Pannfisch mit Bratkartoffeln
Einen ruhigeren, im doppelten Sinne ganz besonderen Leckerbissen gibt es am Sonnabend, 7. Oktober mit der Erlebnisführung „Butter bei die Fische!“ Sie vermittelt Einblicke in die glorreiche Zeit der Hanse und lässt die Teilnehmer buchstäblich mit der Historie auf Tuchfühlung gehen. „Hat he denn ok Butter bi de Fische?“, war damals eine allseits bekannte Frage, die auf die Vermögensverhältnisse abzielte.
Während der etwa zweistündigen Tour werden an ausgewählten Stationen drei kleine kulinarische Kostproben präsentiert. Zum Abschluss dürfen sich die Teilnehmer auf einen hanseatischen Happen in gemütlicher Runde in einem Restaurant freuen. Serviert wird gebratener Pannfisch mit Bratkartoffeln in Dijon-Soße.
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Für Veganer, Vegetarier und Antialkoholiker ist die Tour nur eingeschränkt möglich, ebenso für Personen mit Lebensmittelunverträglichkeiten und Kinder. Die kulinarische Führung ist ein Kooperationsprojekt der sieben Hansestädte aus der Metropolregion Hamburg.
Eine Voranmeldung ist im Buxtehuder Service-Center Kultur & Tourismus erforderlich. Buchung über Tel. 04161/501 23 45 oder online. Dauer: 120 Minuten, Preis: Erwachsene 39 Euro. Start: 10.30 Uhr, Treffpunkt: Historisches Rathaus in der Fußgängerzone, Breite Straße 2.