Winsen. Johann-Peter-Eckermann-Realschule gewann einen Wettbewerb des Radiosenders Rock Antenne Hamburg. Welche Rockgröße bald zu Besuch kommt.
Die Johann-Peter-Eckermann-Realschule hat einen neuen Titel erhalten: Sie ist die rockigste Schule Hamburgs. Zu diesem Ergebnis kam der Radiosender Rock Antenne Hamburg, der im vergangenen Jahr einen Wettbewerb ausgerufen hatte, für den man sich bis Oktober bewerben konnte. Die Schülerin Sina Karlisch aus der achten Klasse hatte die Bewerbung für die Winsener Schule eingereicht – und die konnte sich laut Sender gegen große Konkurrenz durchsetzen.
Ein Preis: Band-Equipment im Gesamtwert von 2000 Euro
Als Siegerin des Wettbewerbs hat die an der Bürgerweide beheimatete Realschule Rockband-Equipment im Gesamtwert von etwa 2000 Euro erhalten. Weitere Belohnung: im Sommer will die Rocksängerin und Radiomoderatorin Doro Pesch nach Winsen kommen, um in der Schulaula gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern zu performen. „Als wir das hörten, waren wir natürlich total aus dem Häuschen“, berichtet Schulleiter Andreas Neises, „insbesondere die Lehrer, die Doro Pesch noch alle kennen.“
An der Johann-Peter-Eckermann-Realschule spielt Musik eine große Rolle. Neben dem normalen Musikunterricht bieten die beiden Musiklehrer Ulrike Wiekhorst und Arndt von Diepenbroick zwei Wahlpflichtkurse zu Rock und Pop an. Die Schüler bauen in den Kursen eigene Bands auf und beschäftigen sich mit allem, was dazugehört.
Zum Schulangebot gehören Wahlpflichtkurse zu Rock und Pop
„Am Anfang stehen Fragen wie: Was ist ein Klinkenkabel? Und was ist Rückkopplung?“, gibt Wiekhorst einen Eindruck. Welche Songs einstudiert werden, entscheiden manchmal die Schüler, manchmal bringe auch sie einen Vorschlag ein. Aktuell proben die Schüler „Summer of ´69“ von Bryan Adams, davor stand „Westerland“ von den Ärzten auf der Setlist.
„Im Klassenunterricht ist strenger vorgegeben, was pro Jahrgang durchgenommen werden muss. Im Wahlpflichtkurs sind wir freier“, berichtet Ulrike Wiekhorst. Trotzdem sei es auch nicht immer einfach – schließlich haben nicht alle Schülerinnen und Schüler die gleichen Vorkenntnisse und einen identischen Musikgeschmack. Dass im aktuellen Kursus einer dabei ist, der privat Schlagzeugunterricht nimmt, helfe sehr. Die Schüler des Kurses haben ein gemeinsames Ziel vor Augen: Eine Darbietung, wenn Doro Pesch in die Schule kommt. „Wir hoffen doch sehr, dass das möglich sein wird, zur Not draußen“, hofft Wiekhorst.
Engagement im Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Zur erfolgreichen Teilnahme am Wettbewerb hat auch eine besondere Patenschaft beigetragen. Seit 2015 gehört die Eckermann-Realschule in Winsen dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ an und hat seitdem gleich mehrere Schulpaten: Die SPD-Politikerin Svenja Stadler, die seit 2013 Mitglied des Bundestages ist, und die Cover-Rockband „C-Mitte“. Die Band spielte schon bei der Lauf-Aktion „Guter Zweck“, die die Schule jedes Jahr veranstaltet. Ein Drittel des erlaufenen Geldes spendet die Schule regelmäßig an gemeinnützige Institutionen.
Am Dienstag, 22. März, werden einige Schüler gemeinsam mit der Lüneburger Band im Studio stehen. „In den Musik-Wahlpflichtkursen haben die Schüler nämlich einen Dankessong erarbeitet – mit eigener Melodie und eigenem Text“, berichtet Schulleiter Neises stolz.
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Stadtwerke sind Partner auf dem Weg zur PET-Flaschen-freien Schule
Der Dank gilt den Stadtwerken Winsen, die der Schule 2020 einen Wasserspender vermachten. Die Johann-Peter-Eckermann-Realschule wurde so zur bundesweit ersten PET-Flaschen-freien Schule. Die Initiative ging von Schülern aus. Neises wollte etwas tun, um den Grundgedanken von Fridays for Future zu unterstützen, ohne dass freitags immer die Schüler fehlen. Die Stadtwerke wurden zum Kooperationspartner.
„Unsere Schule ist die Beste, sie beschützt das ganze Land von Plastik, deshalb nehmen wir keine Flaschen mehr mit Pfand“, heißt es in dem neuen Song. „Die Stadtwerke geben uns Wasser, damit jeder ohne Plastik trinkt. Deshalb sagen wir jetzt Danke, dass ihr unsere Schule unterstützt.“ Aufgrund von Corona könnten leider nur vier Lehrkräfte und sechs Schüler im Studio dabei sein und Musik machen, erzählt Neises, aber dennoch sei man schon jetzt gespannt auf die Produktion und das Ergebnis.