Buxtehude. Immobilien-Unternehmen HBI baut und betreut Wohnungen für Anleger. Jetzt beziehen Mitarbeiter die neue, geräumige Zentrale
Wenn derzeit über große Neubauprojekte in Buxtehude oder Neu Wulmstorf berichtet wird, fällt regelmäßig der Name HBI: Das bisher im kleinen Nottenstorf im Landkreis Stade ansässige Immobilienunternehmen gilt im Süden der Metropolregion als eines der großen in der Branche.
Mehr als 2000 Wohnungen und Gewerbeobjekte hat es hier zwischen Stade und Neu Wulmstorf und auch in Hamburg entwickelt und gebaut. Jetzt ist HBI selbst umgezogen nach Buxtehude in ein neues Bürogebäude, das nun zu den architektonisch markantesten seiner Art in der Hansestadt zählen dürfte.
Dreistöckiger Bau ist der neue Firmensitz
Der dreistöckige Bau wurde zwischen Bäumen am Rand der Altstadt errichtet und hat eine ausgeprägt organische Struktur mit Rundungen statt scharfen Ecken. Zusammen mit den dunkelgrünen und glasierten Ziegeln der Fassade solle sich so die umgebende Natur widerspiegeln, heißt es in der Beschreibung des Hamburger Büros „kbnk architekten“, das den Entwurf dazu geliefert hat.
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„Wir wollten etwas, was zu uns passt, nicht laut ist, aber wertbeständig“, sagt Geschäftsführer Sven Geertz, während er den Besucher durch das neue Haus führt. Und klar, in Zeiten der Klimadebatte hat ein Immobilienunternehmen hier auch zeitgemäße Technik und Bürokonzepte umgesetzt: Die gesamte Dachfläche ist mit Photovoltaik ausgelegt und versorgt Speicher-Batterien im Keller. Die großen Fenster haben eine Sonnenschutzverglasung, die 75 Prozent der Einstrahlungswärme abhält. Wasserleitungen in den Decken sorgen zusätzlich für Kühlung an heißen Tagen. Auf dem Parkplatz gibt es E-Ladestationen für Pkw und Fahrräder. Im Keller sind Duschen und Spinde eingebaut, damit die Mitarbeiter ganzjährig mit dem Fahrrad ins Büros kommen können – ohne durchgeregnet oder verschwitzt am Schreibtisch sitzen zu müssen.
„Team-Lounge“, Dachterrasse, Billard oder Dart für die Mitarbeiter
Die obere, dritte Etage ist zudem nahezu komplett als „Team-Lounge“ eingerichtet, mit Dachterrasse, eigener Küche und einem großen Raum, wo man auch Billard oder Dart spielen kann.
Der Umzug in diesen Neubau hat viel mit dem besonderen Geschäftsmodell von HBI zu tun. 1997 taten sich der damalige Sparkassen-Kaufmann Geertz und Bau-Ingenieur Dierk Heins zusammen, um ein Unternehmen zu gründen. Firmensitz wurde Nottensdorf, wo Heins eine Zimmerei betrieb.
„Wir haben uns dann gefragt, was wir anders machen können“, sagt Geertz. Also kamen sie auf die Idee, Häuser nicht nur zu bauen, sondern für Kapitalanleger später auch weiter zu betreuen. Grundstückssuche, Bauabwicklung, Vermietung, Verwaltung, Hausmeisterservice – das alles übernimmt HBI mit eigenem Personal und bietet es Investoren als Gesamtpaket an. Oft sind es Anleger, die ganze Blocks erwerben. Immer einmal wieder verkauft HBI aber auch einzelne Wohnungen. Etwa, wenn sich jemand mit einer vermieteten Wohnung eine zusätzliche Altersversorgung aufbauen will. Und so kommt es, dass das Unternehmen von Geertz und Heins zwar keine eigenen Wohnungen im Bestand haben, aber 2000 verwaltet. Allein etwa 1000 davon befinden sich in Buxtehude. „Da können unsere Mitarbeiter jetzt zu Fuß oder mit dem Fahrrad hin“, sagt Geertz.
Wichtigster Umzugsgrund aber ist, dass HBI inzwischen mehr Platz für die Verwaltung benötigt, den es in Nottensdorf nicht gab. In den Anfängen baute man eben noch kleinere Projekte, später ganze Quartiere: In Neu Wulmstorf sind am Bahnhof gerade die Wulmstorfer Wiesen mit 232 Wohnungen weitgehend fertiggestellt worden, gegenüber ist Baustart für die Wulmstorfer Höfe mit nochmal 104 Wohnungen.
Betongold-Boom war bei der Gründung nicht absehbar
Auch in Buxtehude baut HBI im neuen Vorzeige-Quartier Giselbertstraße gerade rund 120 Wohnungen. Ein paar hundert Meter weiter plant das Unternehmen noch einmal 250 in einem Quartier, das komplett klimaneutral werden soll. Das HBI-Geschäftsmodell passt damit offenbar gut in eine Zeit, in der Anleger angesichts von Inflation und Negativzinsen nach anderen Möglichkeiten suchen. Allerdings war dieser Boom des „Betongoldes“ zur HBI-Gründung noch gar nicht absehbar, da gab es durchaus lukrativere Anlegeformen und Geertz und Heins mussten viel Überzeugungsarbeit für ihr Modell leisten. „Wir kennen also auch die Wellentäler“, sagt Geertz. Nun aber sind sie mit mittlerweile rund 30 Mitarbeitern in das neue Buxtehuder Büro gezogen und können weiteres Wachstum anpeilen. Ausgelegt ist das Haus für rund 55 Mitarbeiter.