Wyk/Föhr. Immer wieder verzögerte sich der Abriss. Wann mit dem Bau der zehn Millionen Euro teuren Seebrücke begonnen wird.

Die Mittelbrücke in Wyk auf Föhr aus dem 19. Jahrhundert ist nun endgültig Geschichte und wurde innerhalb von zwei Wochen komplett abgerissen. Bereits im Februar soll mit dem Bau der neuen Seebrücke beginnen.

Nachdem es im vergangenen Jahr noch Verzögerungen gegeben hatte, ging nun alles sehr schnell: Trotz Tide und Orkan „Egbert“ brauchte das Sylter Bauunternehmen Nahmen Christiansen keine zwei Wochen, um die alte Mittelbrücke abzureißen.

Im Frühjahr vergangenen Jahres war mit dem Abriss der alten Mittelbrücke begonnen worden. Doch die Arbeiten verzögerten sich, weil Zuständigkeiten und Genehmigungen abgeklärt werden mussten.

Neue Seebrücke: Schleswig-Holstein fördert den Bau mit neun Millionen Euro

Das Land Schleswig-Holstein fördert den Neubau nun mit neun Millionen Euro. Da die neue Seebrücke zu 90 Prozent gefördert wird, muss die Stadt lediglich zehn Prozent der Gesamtkosten tragen, die bei rund zehn Millionen Euro liegen, so Wyks Bürgermeister Uli Hess. Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Tourismusminister Claus Ruhe Madsen: „Die neue Brücke wird ein attraktiver Aufenthaltsort für Gäste und Einheimische und schafft so einen erheblichen touristischen Mehrwert.“

Damit bekomme die ohnehin schon positive touristische Entwicklung einen ordentlichen Schub. Die alte Brücke zu sanieren, hätte sich finanziell nicht gelohnt. „Insofern sind wir froh, dass das Land dieses Leuchtturmprojekt im Sinne des Tourismus, aber auch der Insulaner fördert.“

Tourismusminister Claus Ruhe Madsen (r.) und Wyks Bürgermeister Uli Hess in Kiel vor einem Foto der alten Mittelbrücke.
Tourismusminister Claus Ruhe Madsen (r.) und Wyks Bürgermeister Uli Hess in Kiel vor einem Foto der alten Mittelbrücke. © Harald Haase | Harald Haase

An Stelle der alten maroden Mittelbrücke soll eine neue Seebrücke entstehen, die auf einer Länge von 150 Metern zum Spazieren, Flanieren oder Ausruhen einladen soll. Besonderes Merkmal wird demnach der Spielbereich „Wal“ sowie eine wasserseitig verglaste „Meereslounge“ mit einem Sonnendeck.

Neue Seebrücke finden Einheimische zu protzig

Viele Föhrer empfinden das geplante Bauwerk als zu protzig und eher typisch für die Seebrückenarchitektur der Ostseebäder.

Zeitnah soll es nun mit dem Bau der neuen Mittelbrücke weitergehen. Die Baustelleneinrichtung ist ab der ersten Februarwoche vorgesehen. Der Baubeginn soll landseitig erfolgen und sich dann in Richtung Wasser fortsetzen. Es wird ein temporärer Damm aufgeschüttet, parallel zum neuen Steg. Dieser dient als Anlegepunkt für das Schiff MS „Braune“ und der Anlieferung von Materialien sowie zum Einbringen der Pfähle in den erreichbaren Bereichen.

Ersten Brückenelemente kommen im Mai

Die Gründungspfähle sollen ab Ende Februar, Anfang März per Rüttelverfahren eingebracht werden. Im Anschluss führt das ausführende Unternehmen HC Hagemann aus Hamburg ein Aufmaß durch, um den Brückenoberbau final zu planen und vorzubereiten.

Die ersten Brückenelemente werden wohl ab Mai mit den schon vormontierten Längshölzern angeliefert und montiert. Für Touristen und einheimische Geschäftsinhaber an der Königstraße und am Sandwall in Wyk werden die Baumaßnahmen keine Auswirkungen haben, da die für den Neubau vorgefertigten Bauteile von der Seeseite oder vom Hafen über den Strand angeliefert werden sollen.

Keine Strandkörbe in dieser Saison

Aber: In den Strandbereichen Hafenstrand bis zum Strandabschnitt 3 (Ende Sitztribünen/Volleyballfelder) werden in dieser Saison keine Strandkörbe aufgestellt werden. Die Volleyballfelder werden nach jetziger Planung aber im Strandbereich 3 aufgestellt.

Voraussichtlich im Oktober soll die neue Seebrücke fertig gebaut sein.