Wyk/Föhr. Viele Bewohner finden, dass der geplante Neubau nicht zur Insel passt. Die Arbeiten verzögern sich ohnehin

Im Frühjahr wurde mit dem Abriss der alten Mittelbrücke in Wyk auf Föhr begonnen, heute steht nur noch ein Rest im Wasser. Doch der Neubau verzögert sich weiter. Zudem gibt es massive Kritik an dem Bau.

„Diese Seebrückenarchitektur passt eher in die Bäder an der Ostsee als auf die Inseln, so die Kritik vieler Einheimischer“, sagt eine Stadtführerin bei einem Rundgang durch Wyk und gibt wieder, was Föhrer über die neue Seebrücke denken: Zu groß, zu protzig, unpassend. Auf einer Einwohnerversammlung hatte die Insulanerin Dörte Bohn etwa gesagt, dass die neue Brücke nicht zu Föhr passt „Jetzt brauchen wir uns nicht mehr hinter den Ostseebädern zu verstecken“, hatte sie einen Stadtvertreter zitiert.

Wyk auf Föhr: Den Einheimischen ist die Brücke zu protzig

„Dass ein solches Projekt nicht auf ungeteilte Zustimmung stößt, war allen Beteiligten klar“, sagt Peter Schulze, Sprecher der Stadt Wyk. So gebe es Kritiker, die dem Neuen nicht viel abgewinnen können und Altes bewahren wollen.

„Erinnerungen an Erlebnisse aus der Kindheit sind ebenso Beweggründe wie die generelle Ablehnung von Veränderungen.“ Auch Länge und Höhe der Brücke sowie die Größe der Plattform spielten eine Rolle. „Hier stoßen sich Kritiker der visualisierten Grafik des Planers, die überdimensioniert wirkt. Die tatsächlichen Größenverhältnisse sind nicht korrekt wiedergegeben sind“, so Schulze.

Wyk auf Föhr: Die alte Brücke war marode

Die Seebrücke muss ersetzt werden, weil sie völlig marode ist. Das neue Bauwerk hat einen zweifach geknickten Brückenverlauf bei einer Höhe von rund drei Metern über dem normalen Hochwasser. Die vier Meter breite Brücke soll auf rund 150 Meter verlängert werden und ist damit 30 Meter länger als die alte Mittelbrücke.

Größer wird auch die Fläche des Brückenkopfes mit 1100 Quadratmetern. Hier sind Sitzstufen und eine Veranstaltungsfläche vorgesehen. Kosten: zehn Millionen Euro. Doch die Arbeiten verzögern sich, weil Zuständigkeiten und Genehmigungen abgeklärt werden mussten.

Zuständigkeiten mussten geklärt werden

„Der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz forderte Nachweise, dass die Mittelbrücke zum Hafengebiet gehört. Weiteren Klärungsbedarf gab es, da die Mittelbrücke zwar zum Hafengebiet gehört, anders als dieses auch zum Natura 2000-Gebiet“, so Schulze.

Die Klärung dieser Fragen zog sich. Ende Februar wurde der Antrag auf Genehmigung einer neuen Mittelbrücke gestellt. Sobald die mündlich bereits angekündigte Baugenehmigung schriftlich vorliegt, werde mit dem Bau begonnen.