Der Defekt unmittelbar nach dem Wiederanfahren des Atomkraftwerks sei ein „Armutszeugnis“ und zeige, dass die Anlage außer Dienst gestellt werden müsse, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag, Jürgen Trittin.
Geesthacht. Nach einem erneuten Defekt im gerade wieder angefahrenen AKW Krümmel hat der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag, Jürgen Trittin, die sofortige Stilllegung des Reaktors gefordert. Der Defekt unmittelbar nach dem Wiederanfahren des Atomkraftwerks sei ein „Armutszeugnis“ und zeige, dass die Anlage außer Dienst gestellt werden müsse, teilte Trittin mit. Reststrommengen sollten auf neuere Anlagen übertragen werden. Vattenfall hatte das Kraftwerk nach zwei Jahren Stillstand vor einer guten Woche wieder in Betrieb genommen und kurz darauf einen - nach eigenen Angaben - ungefährlichen Defekt in der Elektronik entdeckt.
Bei einer Routinepruefung fiel "eine von drei elektronischen Baugruppen zum zeitverzögerten Auslösen einer Reaktorschutzmassnahme" aus, wie das für Atomaufsicht zuständige Sozialministerium in Kiel mitteilte. Das Bauteil würde im Notfall dafür sorgen, dass bei Bedarf Wasser in den Reaktorkern eingespeist wird.