Das sonnige Wochenende und der Feiertag haben viele Urlauber und Tagestouristen nach Sylt gelockt - zu viele für die Nord-Ostsee-Bahn.

Westerland. Sylt in vollen Zügen: Mit Unterstützung der Polizei hat die streikgebeutelte Nord-Ostsee-Bahn am Sonntag einen Zug von Westerland nach Hamburg wegen Überfüllung räumen lassen. Ein Ersatzzug brachte die rund 2000 Fahrgäste schließlich aufs Festland.

Das Spätsommerwetter hatte noch mehr Urlauber und Tagestouristen als gewöhnlich auf die Nordseeinsel gelockt. Die Verbindung 18.22 Uhr drohte aus allen Nähten zu platzen – da zog die NOB die Notbremse. Vor der Abfahrt von Westerland rief die Privatbahn die Beamten zur Hilfe, die einen Teil der Fahrgäste bat, auszusteigen und einen Einsatzzug zu nehmen. "Betroffen waren rund 2000 Fahrgäste“, sagte NOB-Sprecherin Christiane Lage am Montag. "Wir haben die Polizei um Unterstützung gebeten, weil nicht ausreichend Platz für alle Fahrgäste war“.

Die NOB habe einen zusätzlichen Zug eingesetzt. Beide Züge seien dann gegen 19.22 Uhr von Westerland gen Festland abgefahren. Wegen des Lokführerstreiks fährt die NOB auf der Strecke nach einem sogenannten Basisfahrplan im Zwei-Stunden-Takt. Am Wochenende setzt die NOB nach eigenen Angaben verlängerte Züge auf der Strecke ein. "Unter anderem wegen der Bahnsteiglänge sind jedoch nicht mehr als 8 bis 10 Wagen möglich“, sagte die Sprecherin. Ein normaler Zug fasse so inklusive Stehplätzen rund 1000 Menschen. Die Sprecherin bedauerte die Unannehmlichkeiten für die Reisenden. (abendblatt.de/dpa)