Schnee und Eis haben am Dienstagmorgen den Busverkehr in den Kreisen Ostholstein und Segeberg lahmgelegt. Schneehöhen bis zu 20 cm erwartet.

Kiel/Segeberg/Ostholstein/Offenbach. Straßen unpassierbar, Autos im Schnee versunken, der Busverkehr lahmgelegt: In Teilen Schleswig-Holsteins hat der Wintereinbruch zu chaotischen Verhältnissen geführt. Schüler in Pönitz saßen in ihrer Schule fest. Heftige Schneefälle, Eis und starker Wind haben am Dienstag inTeilen Schleswig-Holsteins zu extremen Behinderungen geführt. Bis zu 50 Zentimeter Neuschnee machten im Kreis Ostholstein viele Straßen unpassierbar. Es gab zahlreiche Unfälle, Polizei, Feuerwehr und das Technische Hilfswerk waren im Dauereinsatz. In Pönitz hingen rund 40 Kinder am Mittag zunächst in ihrer Schule fest, weil Busse ausfielen. Auch im Kreis Segeberg führt der Schnee reihenweise zu Unfällen. Der Unterricht an den öffentlichen Schulen fielt dort aus. Für beide Kreise gab es eine Unwetterwarnung. „Katastrophal“ nannte Kai-Oliver Braß von der Autobahnpolizei Scharbeutz die Lage in Ostholstein. „Es schneit ganz extrem. Wir kriegen den Verkehr nicht frei.“

Im dichten Schneetreiben kamen die Autos auf der Autobahn 1 nahe Scharbeutz nur im Schritttempo voran. Die Bundesstraße 432 bei Pönitz wurde voll gesperrt. Viele Autos hingen seit Stunden fest und kämen nicht aus dem Schnee heraus, berichtete die Polizei. Lastwagen stellten sich quer und blockierten die Straßen. Verletzte gab es zunächst nicht. Ein Teil der Schüler und 25 Lehrer der Grund- und Gemeinschaftsschule Pönitz in der Gemeinde Scharbeutz konnten am Mittag nicht nach Hause. Die Schule habe Suppe verteilt, am frühen Nachmittag sei eine Lagebesprechung mit der Polizei geplant, sagte Schulleiter Peter Schultalbers. Dann würden die Kinder hoffentlich nach Hause gebracht. Bis dahin versuchte die Schule, das Beste daraus zu machen. „Wir werden Kino machen und uns in der Turnhalle vergnügen“, sagte der Direktor.

Das Bildungsministerium richtete indes eine Winter-Hotline ein, bei der Eltern sich über Schulausfälle informieren können. Im Kreis Segeberg fuhren am morgen die Linienbusse nicht mehr, deshalb fiel der Unterricht an den öffentlichen Schulen aus. Auf der Autobahn 7 staute sich der Berufsverkehr auf 30 Kilometern zwischen Bad Bramstedt und Hamburg-Stellingen. „Einige Autofahrer haben ihre Geschwindigkeit tatsächlich an die Wetterverhältnisse angepasst“, sagte ein Sprecher der Verkehrsleitstelle Neumünster. Das Resultat: Am Morgen kamen die Autofahrer auf der eisglatten A7 nur stockend voran, zeitweise stand der Verkehr komplett still. Es gab viele Unfälle, die aber glimpflich ausgingen. Am Vormittag entspannte sich die Lage. Bereits in der Nacht war es im Osten Schleswig- Holsteins zu 35 Verkehrsunfällen gekommen. Fünf Menschen wurden leicht verletzt. Die Unfälle seien zum Großteil auf die glatten Straßen zurückzuführen, teilte ein Polizeisprecher der Regionalleitstelle Kiel mit. Für die Kreise Segeberg und wurde eine Unwetterwarnung vom Deutschen Wetterdienst herausgegeben.

Demnach sollte es dort bis zu 20 Zentimeter Neuschnee geben, in Küstennähe wurde zudem vor Schneeverwehungen gewarnt. Die Hochwasserlage an der Ostsee dagegen entspannte sich. Die Wasserstände sanken in der Nacht zum Dienstag. In Lübeck war am Montag die Trave über die Ufer getreten.Auch im Flensburger Hafen hatte das Wasser auf einigen Straßen bis zu 20 Zentimeter hoch gestanden, es ging aber am Dienstag zurück.