Zum Jubiläum des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer sind sich Parteien über die gestiegene Bedeutung des Weltnaturerbes einig.

Kiel. Zu seinem 25. Geburtstag hat der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer am Freitag weitere Glückwünsche von Politikern bekommen. Zugleich wurden Verbesserungen gefordert. Trotz aller Kontroversen in der Vergangenheit überwiege heute die Erkenntnis, dass der Nationalpark einen Wert an sich zum Schutz eines weltweit einmaligen Naturraums darstelle, sagte der nordfriesische CDU-Bundestagsabgeordnete Ingbert Liebing. Frühere Gräben zwischen Naturschützern und Naturnutzern seien längst überwunden, meinte die SPD-Landtagsabgeordnete Sandra Redmann. Der Nationalpark müsse aber weiterentwickelt werden. So fehlten klare Befahrensregeln, die Null-Nutzungszone sei in den amtlichen Seekarten nicht eingetragen, und auf Dauer könne auch die Erdölförderung nicht hingenommen werden.

Von einem vorzeigbaren Beispiel für einen gelungenen Ausgleich von Ökologie und Ökonomie sprach Günther Hildebrand von der FDP. Der Nationalpark werde von den Menschen getragen, die an der Westküste leben, und sei zugleich Kinderstube für zahlreiche Tierarten. Der Schutz der Natur müsse im Einklang stehen mit dem Alltag der Menschen, die in dieser Region leben und arbeiten, meinte auch der CDU-Politiker Liebing. SPD-Kollegin Redmann hob hervor, dass seit Ausweisung des Nationalparks Störungen durch tief fliegende Flugzeuge stark abgenommen haben, die Salzwiesen geschützt wurden und rastende Wasservögel nicht mehr gejagt werden dürfen. Die Bestände von Seehunden und Kegelrobben haben sich erholt.

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Umweltministerin Juliane Rumpf (CDU) sieht in dem Nationalpark eine der größten Erfolgsgeschichten des Landes. Bevor er vor 25 Jahren unter einer CDU-geführten Landesregierung eingerichtet wurde, gab es darum noch heftigen Streit und Widerstand an der Westküste. Inzwischen sehen die weitaus meisten Dithmarscher und Nordfriesen den Nationalpark positiv. Jährlich mehr als zwei Millionen Urlauber und 16 Millionen Tagesgäste genießen im Wattenmeer die Natur.