Im Nationalpark Wattenmeer soll in bestimmten Zonen Kitesurfing erlaubt werden. Der Wattenrat kritisiert diese Entscheidung.

Esens. Die Ausnahmegenehmigungen für Kitesurfer im Nationalpark Wattenmeer stoßen auf Kritik. Nach dem Nationalparkgesetz sei die Verwendung von Drachen in der Ruhe- und Zwischenzone eindeutig verboten, schreibt der Koordinator des Wattenrates Ostfriesland, Manfred Knake, in einem am Dienstag im ostfriesischen Esens veröffentlichten Brief an Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU). In der vergangenen Woche hatte die Nationalparkverwaltung bekanntgegeben, dass Kitesurfing in mehreren Zonen zwischen Bremerhaven und Cuxhaven zugelassen wurden. Die Gebiete seien in Abstimmung mit den Naturschutzverbänden ausgesucht worden.

“In Niedersachsen wird das Label „Weltnaturerbe“ derzeit ausschließlich als Marketinginstrument der Tourismusindustrie verwendet“, kritisierte Knake. Er bemängelte auch, dass unweit des Nationalparks auf der Insel Juist am 24. Juli ein Höhenfeuerwerk veranstaltet worden sei, das weit in die Flächen des Schutzgebietes hineingewirkt habe. Dort rastende Vögel seien verscheucht worden. Am 12. August sei ein weiteres Höhenfeuerwerk auf Juist geplant. Diese Aktivitäten seien mit den Schutzzielen eines Nationalparks und eines Weltnaturerbes nicht vereinbar. „Ich bin daher der Auffassung, dass dies Gründe sein könnten, den Welterbe-Status auch wieder abzuerkennen“, schreibt Knake.