Experten rechnen in diesem Jahr mit einem Rekordanstieg. Mit 167 Pleiten je 100.000 Einwohner belegt Bremen Platz eins.

Bremen/Hamburg. Immer mehr Bürger in Deutschland geraten in finanzielle Schwierigkeiten . Die Zahl der Privatinsolvenzen liege im ersten Halbjahr 2010 mit rund 69.400 Fällen deutlich über dem Vorjahreszeitraum (61.500), teilte die Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel am Montag mit. Nach der Studie schneiden vor allem die nördlichen Bundesländer schlecht ab - allen voran Bremen mit 167 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner. Nur knapp davor rangieren Niedersachsen und Schleswig-Holstein mit 115 und 114 Privatpleiten. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 85.

Bis zum Jahresende rechnen die Experten mit deutlich mehr Insolvenzen als im Rekordjahr 2007 mit 137.000 Fällen. Vor allem junge Menschen mit wenig Erfahrungen im Umgang mit Geld seien betroffen. Ursache können Arbeitslosigkeit, Krankheit, Trennungen oder ein falsches Konsumverhalten sein. In fast 60 Prozent aller Fälle sind Männer betroffen.