Wenige Wochen nach den Steinwürfen auf eine jüdische Tanzgruppe in Hannover hat die Polizei die Untersuchung abgeschlossen.

Hannover. Zwei Monate nach Steinwürfen auf eine jüdische Tanzgruppe in Hannover hat die Polizei die Ermittlungen gegen fünf arabischstämmige Kinder und Jugendliche abgeschlossen. Hinweise darauf, dass Erwachsene die Kinder angestiftet haben könnten, hätten sich nicht ergeben, sagte Oberstaatsanwältin Irene Silinger am Mittwoch und bestätigte einen Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Rädelsführer sei ein Neunjähriger gewesen. Im Problemstadtteil Sahlkamp hatten überwiegend muslimische Kinder und Jugendliche bei einem Fest mit Kieselsteinen auf die Gruppe geworfen, eine Tänzerin wurde verletzt. Außerdem wurden judenfeindliche Parolen gerufen.

Zum Motiv der Angreifer konnte Silinger zunächst nichts Näheres sagen. Allerdings sei es nicht darum gegangen, jemanden zu verletzen, sondern den Auftritt der jungen Leute der Liberalen Jüdischen Gemeinde zu stören. Die ermittelten Täter sind 9, 11, 12, 14 und 19 Jahre alt. Weiteren vernommenen Verdächtigen habe die Polizei ihre Beteiligung nicht konkret nachweisen können. Da der 19-Jährige von der Polizei als geistig behindert eingestuft wird und die Kinder nicht strafmündig sind, drohen alleine dem 14-Jährigen strafrechtliche Konsequenzen. Er soll den Stein geworfen haben, der die Tänzerin verletzt hat. Über eine mögliche Anklage will die Staatsanwaltschaft im kommenden Monat entscheiden.