Zwei weitere Tatverdächtige haben die Vorwürfe vollständig zugegeben. Inzwischen stehen drei Jugendliche als Beschuldigte fest.
Osnabrück. Bei den Ermittlungen zu Missbrauchsfällen unter Jugendlichen bei einer Ferienfreizeit des Stadtsportbundes Osnabrück gibt es neue Geständnisse. Ein Polizeisprecher sagte am Donnerstag, zwei weitere Tatverdächtige hätten die Vorwürfe vollständig zugegeben. Er bestätigte damit einen Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Inzwischen stünden drei Jugendliche als Beschuldigte fest. Es gebe aber weitere Tatverdächtige, möglicherweise mehr als acht. Die Vernehmungen sollten bis zum Ende der Ferien Anfang August beendet sein. Bei der Freizeit sollen in sechs bis acht Fällen 13-Jährige misshandelt worden sein.
Die SPD-Landtagsfraktion in Niedersachsen hat der Landesregierung nach der mutmaßlichen Misshandlung Osnabrücker Kinder auf der Insel Ameland schwere Versäumnisse vorgeworfen.
Vize-Fraktionschef Uwe Schwarz kritisierte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, dass sich die CDU/FDP-Regierung aus der Fort- und Weiterbildung von Jugendleitern fast komplett zurückgezogen habe. Das Land lasse die Verbände bei der Finanzierung allein, betonte Schwarz, der unter anderem auf eine Kürzung der Fördermittel für Bildungsstätten seit 2003 verwies. Er regte an, auch in Niedersachsen die Vorlage eines Führungszeugnisses von Jugendleitern zu prüfen.
Der Präsident des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, appellierte derweil an Eltern, genau darauf zu achten, mit wem sie ihre Kinder in den Urlaub schickten. Auch bei Reisen mit freien Trägern sollte es selbstverständlich sein, dass die Leitung eine gute sozialpädagogische Ausbildung, möglichst ein entsprechendes Studium und ausreichende Erfahrung hat, sagte er der Zeitung.
Hilgers betonte, dass er bisher den Eindruck gehabt habe, dass die freien Träger ihre Angebote sehr ordentlich organisieren. Vermutlich sei das auch bei dem Feriencamp auf Ameland der Fall gewesen. Dann allerdings sei die einzige Erklärung, die er für den Vorfall habe, dass einige Betreuer Urlaub gemacht hätten, statt ihre Aufgaben wahrzunehmen. Das Klima der Angst und Gewalt, das dort geherrscht haben müsse, müsste ihnen sonst aufgefallen sein, sagte er.
Im Feriencamp auf der niederländischen Insel Ameland sollen mehrere Jungen von anderen Jugendlichen sexuell schwer misshandelt worden sein. Der Stadtsportbund Osnabrück hatte das Feriencamp auf einem Bauernhof ausgerichtet.
Angesichts des Missbrauchskandals bei einer Osnabrücker Sportbundfreizeit auf der Insel Ameland hat der Präsident des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, an die Eltern appelliert, „ganz genau darauf zu achten, mit wem sie ihre Kinder in den Urlaub schicken“. Auch bei Reisen mit freien Trägern sollte es selbstverständlich sein, dass die Leitung eine gute sozialpädagogische Ausbildung, möglichst ein entsprechendes Studium und ausreichende Erfahrung habe, sagte Hilgers der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Betreuer sollten mehrfach und gründlich geschult worden sein.
Hilgers riet Eltern, bei solchen Reisen auf Vorbereitungstreffen zu bestehen und auch selbst daran teilzunehmen. Bei dieser Gelegenheit könnten sie sich ein Bild von Betreuern und Teilnehmern machen. Die Betreuer von Jugendreisen rief Hilgers auf, sich vor Ort regelmäßig einmal am Tag zusammensetzen und Erfahrungen auszutauschen.
Der Präsident des Kinderschutzbunds betonte, dass er bisher den Eindruck gehabt habe, „dass die freien Träger ihre Angebote sehr ordentlich organisieren“. Vermutlich sei das auch bei dem Feriencamp auf Ameland der Fall gewesen. Dann allerdings sei die einzige Erklärung, die er für den Vorfall habe, „dass einige Betreuer Urlaub gemacht haben, statt ihre Aufgaben wahrzunehmen“. Das Klima der Angst und Gewalt, das dort geherrscht haben muss, müsse ihnen sonst aufgefallen sein.
Wie die „Osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf Polizei und Staatsanwaltschaft berichtete, kam es bei einem Ferienlager des Stadtsportbundes Osnabrück auf der niederländischen Insel in einer Gruppe von 13- bis 16-Jährigen zu schweren sexuellen Übergriffen. Betreuer hätten sich womöglich der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht, hieß es.