Täter und Opfer sind mehrere Kinder und Jugendliche. Es wird von sechs Fällen berichtet. Auch Gegen die Betreuer wird ermittelt.
Osnabrück. Auf der niederländischen Insel Ameland soll es zu schweren sexuellen Übergriffen zwischen Jugendlichen und Kindern gekommen sein. Bei den Übergriffen soll sei den Opfern Gewalt angetan worden, sagte der Sprecher der Osnabrücker Polizei am Mittwoch. Der Stadtsportbund Osnabrück hatte das Feriencamp ausgerichtet.
Unter Berufung auf Polizei und Staatsanwaltschaft hatte die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch) von mindestens sechs Fällen berichtet. Die Taten passierten demnach in einem Schlafsaal für Jungen. Rund 100 Kinder und Jugendliche hatten sich danach an der zweiwöchigen Freizeit von Ende Juni bis Anfang Juli in Buren auf Ameland beteiligt. Die Mutter eines Kindes hatte sich nach derFreizeit bei der Polizei gemeldet.
Die bis zu acht mutmaßlichen Täter sollen nach Angaben der Zeitung mehrere Kinder und Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren sein. Opfer sind demnach ausnahmslos 13-jährige Jungen . Die Ermittler schlössen nicht aus, dass sich Betreuer der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht haben. Ihnen lägen Aussagen vor, wonach sich Kinder noch vor Ort hilfesuchend an Betreuer gewandt haben, diese aber nicht einschritten. „Wir befinden uns noch mitten in den Ermittlungen und prüfen natürlich ganz genau, welche Verantwortlichkeit möglicherweise bei den Erziehenden liegt“, sagte der Polizeisprecher.
Die niederländische Polizei hat bislang keine Erkenntnisse zu mutmaßlichen sexuellen Gewalttaten im Feriencamp des Osnabrücker Stadtsportbundes auf der Insel Ameland. Allerdings habe es vor einigen Wochen auf der zur niederländischen Provinz Friesland gehörenden Ferieninsel „unklare Gerüchte über mögliche derartige Vorfälle“ gegeben, sagte Polizeisprecher Wouter de Fries am Mittwoch in der Provinzhauptstadt Leeuwarden.
Zwei Beamte seien den Gerüchten nachgegangen. Sie hätten aber offenkundig nichts Verdächtiges feststellen können. „Es ist jedenfalls dazu kein Eintrag in unserem System erfolgt“, sagte de Fries. Leider könnten die beiden Polizisten vorerst nicht befragt werden, da sie im Urlaub und erst in zwei Wochen wieder im Dienst seien.
Sollte die Polizei in Osnabrück Anzeigen über sexuelle Straftaten weiterleiten, würden die niederländischen Ermittler selbstverständlich alles tun, um zur Aufklärung beizutragen. Ohne eine Anzeige gebe es aber bis auf weiteres keinen Anlass für neue Nachforschungen auf Ameland.