Eine leichte Abkühlung am Sonntag und aufkommender Wind haben die Austragung aller geplanten Segelwettkämpfe erlaubt.

Rostock-Warnemünde. Wegen der Gluthitze sind am ersten Wochenende der Warnemünder Woche etwas weniger Besucher als im Vorjahr gekommen. Die Veranstalter schätzten die Zahl auf 200.000. Im Vorjahr waren 220 000 Besucher am ersten Wochenende des maritimen Volksfestes gezählt worden. Die Temperaturen von 35 bis 37 Grad seien für viele nicht zum Aushalten gewesen, sagte Sprecherin Nadja Arp. Eine leichte Abkühlung am Sonntag und aufkommender Wind hätten die Austragung aller geplanten Segelwettkämpfe erlaubt. 530 Boote mit 1000 Seglern seien auf dem Wasser gewesen. Am Freitag und Samstag hatten die Wettkämpfe wegen Flaute verschoben werden müssen.

Das Landprogramm war am Samstag mit dem traditionellen „Niegen Ümgang“ eröffnet worden. Rund 3000 aktive Teilnehmer seien trotz der Hitze in historischen Kostümen durch die historischen Gassen des Seebades gezogen. „Die hatten aber hochrote Gesichter“, sagte Arp. Eine Frau habe einen Schwächeanfall erlitten, auch ein Pferd sei beinahe zusammengebrochen. Ungeachtet der Hitze fand auch das Waschzuberrennen am Alten Strom statt, zu dem sich 16 Teams aus ganz Deutschland angesagt hatten. Für die „Seeleute“ sei die Temperatur nicht so dramatisch gewesen, weil sie in ihren fantasievollen, selbstgebauten Gefährten immer mal mit Wasser in Berührung kommen.

DREI MILLIONEN BESUCHER BEI KIELER WOCHE

In einem Grußwort bezeichnete Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) das Volks- und Segelsportfest als „die Visitenkarte für das Wassersportparadies Mecklenburg-Vorpommern“. Die Warnemünder Woche ziehe Besucher aus ganz Deutschland und dem Ausland an. Wassersportler wüssten die 350 Marinas, vom Naturhafen-Idyll bis zum Fünf-Sterne-Yachthafen zu schätzen. Der Tourismus im Land sei eine Erfolgsgeschichte. „Mecklenburg-Vorpommern ist heute ein moderner Wirtschaftsstandort mit Wohlfühlfaktor.“ Offensichtlich wohl fühlte sich der Regierungschef auch im heißen Warnemünde. Er habe am Fassbieranstich teilgenommen, Shanty-Lieder mitgesungen und sei mit Strohhut bedeckt dem „Ümgang“ gefolgt, berichtete Arp. Bis zum Sonntag kommender Woche erwarten die Veranstalter insgesamt rund 700 000 Besucher in Warnemünde.