Der Tote war verschnürt und mit Steinen beschwert. Den Hinweis hatte ein vor dem Landgericht Stralsund angeklagter mutmaßlicher Komplize gegeben.

Stralsund. Polizeitaucher haben im nordbrandenburgischen Grimnitzsee bei Joachimsthal eine Leiche gefunden. Dabei handele es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den mutmaßlichen Bankräuber, den Mittäter im Februar 2008 nach einem Banküberfall in Thüringen versenkt hatten, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund, Ralf Lechte, am Montag.

Die Leiche war verschnürt und mit Steinen beschwert. Ein derzeit vor dem Landgericht Stralsund angeklagter mutmaßlicher Bankräuber hatte während der Verhandlung überraschend von dem Leichnam berichtet und so die Suche in Gang gesetzt. Das Todesermittlungs-Verfahren führt die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder.

Nach zunächst vergeblichen Tauchgängen hatten am vergangenen Freitag Polizeitaucher den Angeklagten sowie einen mutmaßlichen Mittäter, der als Zeuge ausgesagt hatte, in Stralsund noch einmal befragt. Kurz darauf wurde die Leiche gefunden. Der Mann soll während des Überfalls zusammengebrochen und wenig später gestorben sein.

Bei den Raubzügen im thüringischen Schmiedefeld, in Todenbüttel (Schleswig-Holstein) und Göhren auf Rügen hatte die Bande den Ermittlungen zufolge rund 390 000 Euro erbeutet. Die beiden in Stralsund angeklagten Männer legten bereits umfassende Geständnisse ab. Der 55-Jährige, der auch angegeben hatte, die Leiche im See versenkt zu haben, hat inzwischen zwei weitere Banküberfälle in Nordrhein-Westfalen und Hessen gestanden.