Die eindringende Lauge im Atommüllager Asse soll nach Vorstellung der Bürgerinitiativen mit Kesselwagen per Zug zur Nordsee gebracht werden.

Hannover. Bürgerinitiativen am Atommülllager Asse sind mit dem Vorschlag einer Entsorgung der in das Bergwerk eindringenden Lauge in der Nordsee beim Betreiber auf offene Ohren gestoßen. "Der Vorschlag, das in die Nordsee zu leiten, ist interessant“, sagte der Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Werner Nording, am Mittwoch. Konkrete Pläne des BfS dazu gibt es aber bisher nicht.

Die im Asse II-Koordinationskreis vereinten Initiativen verlangten am Mittwoch in Hannover erneut, die Pumpkapazität an dem maroden Salzstock bei Wolfenbüttel zu erhöhen. Damit solle ein Absaufen des Bergwerks verhindert und die ins Auge gefasste Bergung der eingelagerten 126.000 Atommüllfässer auch bei einem größeren Zufluss von Wasser weiter möglich sein. Das BfS erklärte, es habe die Pumpkapazität bereits auf das Fünfzigfache des derzeitigen Laugenzuflusses erhöht und sei damit auch für Notfälle gewappnet.

Die Initiativen schlugen vor, die im Bergwerk anfallende Salzlauge bei einem befürchteten Anstieg der Menge in der Zukunft in Kesselwagen per Bahn Richtung Nordsee zu transportieren. Vom neuen Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) forderten sie konkrete Schritte zur Vorbereitung einer Rückholung der Fässer. Druck machen wollen die Initiativen mit einer Unterschriftensammlung, die am 28. Juni in Berlin übergeben werden soll. (abendblatt.de/dpa)