Einem Gutachten zufolge bestehen die Hygieneprobleme in der Klinik weiter. 2011 waren dort mehrere Frühchen an Keimen gestorben.

Bremen. Im Klinikum Bremen-Mitte haben sich die Hygieneprobleme einem Gutachten zufolge auch nach dem Umbau der Frühchen-Station fortgesetzt. Das geht aus einem Bericht vom Februar hervor, der am Dienstag dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Untersuchung des Hygiene-Skandals im Klinikum Bremen-Mitte bekanntwurde.

+++ Februar 2011: Drei Frühchen sterben durch Bakterien in Nährlösung +++

Der Ausschuss wurde erst durch die Auswertung eines Computers des früheren Geschäftsführers des Klinikverbundes Gesundheit Nord, Friedhelm Hansen, aufmerksam. Beim Reinigen von Toiletten in der Klinik seien dem Bericht zufolge zum Beispiel Türklinken mit verunreinigten Handschuhen angefasst worden, bestätigte der CDU-Abgeordnete Rainer Bensch. „Das ist ein weiterer katastrophaler Imageschaden“, sagte er.

Im vergangenen Jahr waren auf der Frühchen-Intensivstation in Bremen-Mitte mehrere Babys an multiresistenten Keimen gestorben oder erkrankt. Die Station wurde daraufhin desinfiziert und umgebaut, die Hygienepläne überarbeitet. Nachdem der Keim in diesem Jahr wieder aufgetreten war, wurde die Station endgültig geschlossen. Vor wenigen Tagen wurde erneut ein gefährlicher Keim bei einem Baby in dem Klinikum nachgewiesen , das auf der Kinderchirurgie operiert worden war. Das zehn Wochen alte Kind ist jedoch nicht erkrankt. Nach dem Ergebnis eines Schnelltests handelt es sich wahrscheinlich um denselben gefährlichen Erreger, der schon 2011 vorhanden war.

(dpa/abendblatt.de)