Nach dem Ende der Friedenspflicht am Sonntag soll es in Niedersachsen Warnstreiks geben. IG Metall kündigte landesweite Aktionen an.
Hannover. Die IG Metall will im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie von diesem Wochenende an auch in Niedersachsen mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Nach dem Ende der Friedenspflicht sollen in der Nacht von Samstag auf Sonntag landesweite Streikaktionen beginnen. Das kündigte die Gewerkschaft am Donnerstag in Hannover an.
Den Auftakt machen die Beschäftigten des Autozulieferers KSM Castings in Hildesheim. Sie wollen sich am 29. April kurz nach Mitternacht auf dem Werksgelände versammeln.
Zeitgleich ist eine Aktion beim Alufolien-Hersteller Haendler & Natermann in Hannoversch Münden geplant. Die Mitarbeiter von Bosch in Salzgitter treten ebenfalls in den Ausstand. Zu einem Warnstreik im Gifhorner Werk von Continental, der kurz darauf beginnen soll, wird auch IG-Metall-Bezirkschef Hartmut Meine erwartet. Wie viele Kollegen der Nachtschichten sich insgesamt beteiligen, konnte die Gewerkschaft noch nicht genauer beziffern. „Es wird alles in allem aber wohl mindestens eine höhere dreistellige Zahl sein“, sagte ein Sprecher.
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Für Anfang und Mitte Mai sind weitere Streiktage vorgesehen. Die erste Großkundgebung hat die IG Metall für den kommenden Mittwoch (2. Mai) organisiert, dann sollen die Beschäftigten des Hausgeräte-Herstellers Miele im Werk Lehrte die Arbeit niederlegen. Anschließend wollen sie zusammen mit Meine in einem Protestzug durch die Stadt ziehen. Am Donnerstag (3. Mai) gibt es zusätzliche Warnstreiks in der Region Osnabrück. Für den 16. Mai wurde von der IG Metall ein landesweiter Streiktag angekündigt.
Die Gewerkschaft verlangt 6,5 Prozent mehr Geld, faire Bedingungen für Leiharbeiter und die unbefristete Übernahme von Ausgebildeten. Die Arbeitgeber hatten zuletzt ein Plus von 3 Prozent angeboten und die übrigen Forderungen abgelehnt. Nachdem auch die dritte Runde der Verhandlungen für die rund 80 000 Beschäftigten der Metall- und Elektrobranche in Niedersachsen ergebnislos geblieben war, wurden die Tarifgespräche auf den 9. Mai vertagt.
Mit Material von dpa