Noroviren treten gehäuft in Krankenhäusern und Altenheimen auf. Die Patienten leiden unter Durchfall, Erbrechen und Übelkeit.

Hannover. Ein ganzes krankenhaus ist weitgehend lahmgelegt. Schuld ist das hochansteckende Norovirus. Es hat den Betrieb des Krankenhauses in Gehrden bei Hannover nahezu zum Erliegen gebracht. Dutzende Patienten sind erkrankt und leiden unter Durchfall, Erbrechen und Übelkeit. „Das Schlimmste ist vorbei. Die Lage normalisiert sich wieder“, zitierte die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ den Ärztlichen Klinikdirektor Martin Memming.

„Wir gehen nicht davon aus, dass sich das Virus in andere Regionen ausbreiten wird", sagte ein Sprecher des niedersächsischen Sozial- und Gesundheitsministeriums am Freitag.

In dem 300-Betten-Klinikum in Springe waren zuletzt 57 Patienten und 30 Beschäftigte mit dem Erreger infiziert worden. Um die weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern, wurden die betroffenen Patienten isoliert. Die Klinik verhängte einen Aufnahmestopp.

Auch das Klinikum Springe ist betroffen, hier mindestens elf Patienten und ein Mitarbeiter. Nach bisherigen Erkenntnissen wurde das Virus über einen Mitarbeiter in der Gehrdener Klinikküche verbreitet, in der Speisen für beide Häuser zubereitet werden.

Noroviren treten gehäuft in Krankenhäusern und Altenheimen auf. In Niedersachsen hatten sich zuletzt im vergangenen Herbst bei einer Klassenfahrt in die Lüneburger Heide rund 50 Schüler angesteckt. Fast zeitgleich wurde eine Grundschule in Ganderkesee bei Delmenhorst mehrere Tage geschlossen, nachdem sich die Krankheit dort rasch ausgebreitet hatte.

Das Norovirus führt zu Durchfall und Erbrechen und geht oft mit Schmerzen, Übelkeit und Fieber einher. Die Symptome treten in aller Regel sehr plötzlich auf, verschwinden aber nach wenigen Tagen ebenso schnell. Für gesunde Menschen ist das Virus keine nachhaltige Gefahr, anders sieht es aber bei älteren Menschen oder Patienten mit Vorerkrankungen aus. (dpa/abendblatt.de)

Hygiene schützt vor Infektion

Bad Oldesloe. Denn der Norovirus, der heftige Brechdurchfälle auslöst, ist hochgradig ansteckend. Bei den meisten Menschen klingen die Symptome nach ein paar Tagen wieder ab, aber sehr alte und sehr junge Erkrankte sollten unbedingt den Arzt aufsuchen. Eine Therapie gibt es nicht. Wichtig ist, dass die Patienten ausreichend trinken.

Die Viren verbreiten sich über Kontakt mit verschmutzten Gegenständen, zum Beispiel über Türklinken, Geschirr und Wasserhähne. Die ersten Symptome treten frühestens nach wenigen Stunden auf, es kann aber auch zwei Tage dauern. Patienten sollten, falls möglich, isoliert werden. Eine Betreuung im eigenen Zimmer durch eine Person wäre ideal. Verunreinigte Gegenstände müssen sofort mit einem entsprechenden Mittel gesäubert werden. Besonders gut geeignet sind Einweg-Wischtücher. Die Betreuungsperson sollte Haushaltsgummihandschuhe und einen Mund-Nasenschutz tragen. Zusätzlich ist häufiges Händewaschen empfehlenswert. Leib- und Bettwäsche sollte bei 60 Grad Celsius gewaschen werden.

Frühestens zwei oder drei Tage nach dem Abklingen der Symptome dürfen die Genesenen wieder zur Arbeit, in die Schule oder in den Kindergarten gehen.

Im Kreis Stormarn gibt es derzeit keine Norovirus-Patienten.(pop)