Das Weißeritzgymnasium in Freital ist geschlossen worden, nachdem mehrere Kinder mit Übelkeit zusammengebrochen waren.

Freital. Mit akuten Kreislauf- und Magenbeschwerden sind am Dienstagmorgen 16 Schüler am Weißeritzgymnasium im sächsischen Freital zusammengebrochen. Die Mädchen und Jungen hatten während des Sportunterrichts plötzlich über Übelkeit, Durchfall und Bauchkrämpfe geklagt und sich übergeben, wie der Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge mitteilte. Als Ursache vermutet der Leitende Rettungsarzt des Landkreises, Ulf Aschenbrenner, Infektionen mit Noroviren. „Alle Symptome sprechen dafür, endgültige Laborergebnisse werden aber erst am Mittwoch erwartet.“

Die Schüler der 5. und 7. Klassenstufen hätten sich vermutlich schon früher angesteckt, durch die Anstrengungen beim Sportunterricht sei die Krankheit dann offenbar akut ausgebrochen. Die Beigeordnete für Schulfragen im Landkreis, Kati Hille, sagte, dass seit Tagen zahlreiche Schüler in dem Gymnasium erkrankt seien. Allein am Montag hatten sich 13 Schüler einer 10. Klasse krank gemeldet.

Die erkrankten Schüler aus der Turnhalle wurden am Dienstag umgehend ärztlich betreut und in drei Krankenhäuser in Freital und Dresden gebracht. Es bestehe aber keine Lebensgefahr, die meisten Kranken seien bereits auf dem Weg der Besserung. Der Landkreis hatte einen Großeinsatz ausgelöst, mehrere Rettungswagen, Polizeiautos und Feuerwehren rasten mit Blaulicht zum Schulgelände. Die Schule wurde komplett abgeriegelt und blieb bis zum Nachmittag gesperrt. Die Rettungskräfte waren nach dem Alarm in der Turnhalle davon ausgegangen, dass möglicherweise Schadstoffe in der Luft die Symptome verursacht haben könnten, sagte ein Polizeisprecher. Es seien Luftproben genommen worden, die aber keinerlei Hinweise ergeben hätten.

Der Landkreis hat ein Telefon für Bürgerfragen eingerichtet. Die Schulleitung teilte mit, dass die Schüler aus der Turnhalle strikt von Schülern, die nicht in Kontakt mit Erkrankten waren, getrennt wurden. Am Dienstagmorgen hielten sich insgesamt 73 Kinder in der Turnhalle auf, neben den betroffenen 16 gab es keine weiteren Erkrankungen. 20 Schülern, die zunächst über ähnliche Symptome geklagt hatten, war offenbar nur die Aufregung auf den Magen geschlagen, vermuteten die Mediziner.

Am Mittwoch soll der Unterricht am Weißeritzgymnasium mit 250 Schülern wie geplant stattfinden. Alle Eltern und Schüler erhielten Aufklärungsblätter mit Informationen zum Norovirus und Hinweisen zu Hygienemaßnahmen. Nach Ansicht von Rettungsarzt Aschenbrenner ist eine Norovirus-Welle in dieser Jahreszeit in Schulen kein außergewöhnliches Ereignis. Mit weiteren Erkrankungen in den nächsten Tagen müsse gerechnet werden.