Keuchhusten, Grippe oder, wie aktuell in Hamburg aufgetreten, Mumps: Was Ärzte empfehlen und welche Bedenken es gibt
Hamburg. Wenn zuletzt in Hamburg über Impfungen gesprochen wurde, dann ging es vor allem um die klinischen Tests eines Ebola-Impfstoffes am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). Doch jetzt bringen Mumpsfälle an Schulen in Winterhude und Eimsbüttel die Diskussion um Impfungen wieder viel konkreter in die Familien hinein. „Es gibt vereinzelt Fälle von Mumps in Hamburg, auch bei Erwachsenen“, sagt Dr. Stefan Renz, niedergelassener Kinderarzt in Hamburg und Vorsitzender des Hamburger Landesverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Das Durchschnittsalter der Erkrankten liege mittlerweile bei Mitte 20. „Dass jetzt zunehmend Erwachsene betroffen sind, liegt daran, dass sehr viele Erwachsene nicht gegen die Infektion geimpft sind und die Erkrankung nicht durchgemacht haben. Das Gleiche ist auch bei Keuchhusten zu beobachten“, sagt der Kindermediziner.
Mittlerweile wird gegen eine ganze Reihe von Infektionen eine Impfung empfohlen. „Sie sind sinnvoll, weil wir dadurch mit einem geringen Aufwand und sehr geringem Risiko vor Krankheiten schützen, die sonst möglicherweise lebensbedrohliche Folgen haben können“, sagt Renz. Bei Mumps könne das zum Beispiel eine Hirnhautentzündung sein und in seltenen Fällen eine Hirnentzündung. Nebenwirkungen von Impfungen können laut Renz Fieber, Rötung und Schmerzen an der Einstichstelle, Unwohlsein und Schlafstörungen sein. Solche Symptome könnten drei bis vier Tage anhalten. „Bei der Mumps-Impfung kann es auch zu einer abgeschwächten, ungefährlichen Variante der Erkrankung kommen.“