An der Grundschule Turmweg dürfen Kinder ohne Impfschutz nicht mehr in die Schule gehen. Gesundheitsamt will Impfquote erhöhen. Bundesweit drastischer Anstieg an Erkrankungen.

Rotherbaum. An der Grundschule Turmweg sind die Masern ausgebrochen. Laut Angaben des zuständigen Gesundheitsamtes Eimsbüttel sind drei Kinder und ein Erwachsener an Masern erkrankt. Alle Kinder und Lehrer, die keinen ausreichenden Impfschutz haben und die Krankheit auch nie hatten, dürfen bis zum 25. Februar nicht in die Schule gehen.

Am Mittwoch hatte sich Schulleiterin Ulrike Lammen mit einem Schreiben an die Eltern gewandt. Darin heißt es: „Das Gesundheitsamt hat uns aufgefordert, bei allen Kindern und beim Personal zu überprüfen, ob Immunität gegen Masern oder ein ausreichender Impfschutz vorliegt.“

In der Schule werden nun die Impfausweise der 430 Kinder kontrolliert. Sollte ein Kind bereits Masern gehabt haben, müssen Eltern der Schule dies durch einen Bluttest nachweisen.

Die Schulleiterin Ulrike Lammen war am Donnerstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Wie viele Kinder dem Unterricht fernbleiben müssen, ist unklar. Eltern berichten jedoch, dass der Unterricht ganz normal stattfindet.

Eine generelle Impfpflicht gegen Masern besteht nicht. Laut Angaben des Gesundheitsamtes in Eimsbüttel sind schätzungsweise 90 Prozent aller Hamburger geimpft. Nicht genug, findet Gudrun Rieger vom Gesundheitsamt Eimsbüttel. „Unser Ziel ist es, die Erkrankung auszurotten“, sagt sie. „Bis zum Jahr 2015 wollen wir die Impfquote auf 95 Prozent anheben.“

In Hamburg hat es im vergangenen Jahr 19 Fälle von Masern gegeben, 2012 waren es sieben, 2011 hatten sich 51 Hamburger angesteckt. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern gab es in der Hansestadt keinen sprunghaften Anstieg von Masernfällen. Bundesweit hatte es 2013 fast zehn Mal so viele gemeldete Masern-Erkrankungen gegebenen wie im Vorjahr.

Bei Masern handelt es sich um eine ansteckende Erkrankung, die durch Tröpfcheinfektion übertragen wird. Wer erkrankt, leidet zunächst unter Husten, Schnupfen und Fieber, später kommen die typischen bräunlich-rosafarbene Hautflecken an Gesicht und hinter den Ohren hinzu. In selten Fällen sind auch schwere Komplikationen möglich.