Von Diphtherie bis Varizellen: Welche Erreger unbehandelt welche Krankheiten auslösen können
Hamburg. Die ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut in Berlin, der zentralen Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention, empfiehlt Impfungen gegen folgende Infektionskrankheiten:
Diphtherie: Auslöser ist das Corynebakterium diphtheriae. Die Infektion beginnt mit Fieber und einem Infekt im Nasen-Rachen-Raum. Gefürchtet sind Schwellungen im Rachen, die zum Ersticken führen können. Zudem können Giftstoffe andere Organe schädigen.
Hämophilus Influenza: kurz Hib, ein Bakterium, das als Auslöser von Hirnhautentzündungen gefürchtet ist.
Hepatitis B: Diese infektiöse Leberentzündung wird durch Viren verursacht. Typische Symptome sind Gelbsucht mit Fieber, Erbrechen, Schmerzen im Oberbauch und Gliederschmerzen.
Humane Papillomaviren, kurz HPV: Bestimmte Typen der Papillomaviren gelten als Auslöser von Gebärmutterhalskrebs bei Frauen.
Influenza: Der Impfstoff gegen Influenza wird jährlich neu zusammengestellt und richtet sich gegen die Viren, die aktuell am weitesten verbreitet sind. Deswegen muss die Grippe-Impfung jährlich wiederholt werden.
Masern: Die Infektion wird durch Viren hervorgerufen. Typische Krankheitszeichen sind Fieber und ein Hautausschlag. Eine gefürchtete Komplikation ist eine Gehirnentzündung.
Meningokokken: Die Erreger sind Bakterien und können schwere Gehirnhautentzündungen auslösen. Bei diesen Keimen gibt es mehrere Untertypen. Der in Deutschland verwendete Impfstoff schützt gegen Meningokokken vom Typ C.
Mumps: Der Infekt wird durch Viren ausgelöst. Typisch ist eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse. Komplikationen sind Hirnhautentzündungen und bei Jungen eine Hodenentzündung, die zur Unfruchtbarkeit führen kann.
Pertussis: Keuchhusten wird durch das Bakterium Bordetella pertussis ausgelöst. Symptome sind typische stakkatoartige Hustenattacken, die mit Erbrechen verbunden sein können. Die Erkrankung kann für kleine Kinder lebensbedrohlich werden.
Pneumokokken: Bakterien, die bei Kindern Lungen- und Hirnhautentzündungen auslösen können.
Poliomyelitis: Kinderlähmung, Auslöser sind Polioviren. Die Krankheit kann völlig ohne Symptome verlaufen, aber auch zu schweren Lähmungen und in seltenen Fällen zum Tode führen.
Röteln: Der Infekt wird durch Viren ausgelöst und verläuft oft ohne Symptome. Typisches Zeichen ist ein Hautausschlag mit kleinen roten Flecken. Gefährlich ist eine Infektion vor allem für Schwangere, weil sie zu Fehlgeburten und Missbildungen des Embryos führen kann.
Rotaviren: Die Viren sind die häufigsten Erreger von schweren Magen-Darm-Infektionen. Sie können bei Säuglingen und Kleinkindern schwerste Durchfallerkrankungen mit Erbrechen auslösen, die einen lebensbedrohlichen Flüssigkeitsverlust zur Folge haben können. Tetanus: Wundstarrkrampf wird verursacht durch das Bakterium Clostridium tetani. Typische Symptome dieser lebensbedrohlichen Infektion sind Muskelkrämpfe, die im Gesicht beginnen und dann auf den Rücken und die Extremitäten übergreifen.
Varizellen: Der Auslöser der Windpocken ist das Varizella-Zoster-Virus. Typischerweise beginnt die Erkrankung mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Dann entwickelt sich ein Hautausschlag, der sich über den ganzen Körper ausbreitet. In fünf Prozent der Fälle kommt es zu schweren Verläufen der Infektion.