Einer Studie des Senckenberg Museums zufolge fressen die Wölfe zu 96 Prozent andere Wildtiere wie Rehe, Wildschweine und Hasen.
Görlitz. Weniger als ein Prozent des Speiseplans sollen Schafe und andere Nutztiere bei wildlebenden Wölfen in der Lausitz stellen. 96 Prozent der Beutetiere sind laut einer Studie wilde Huftiere, vor allem Rehe, Rotwild und Wildschweine, drei Prozent sind Hasen, wie das Senckenberg Museum für Naturkunde am Montag in Görlitz mitteilte. Das ergab eine Untersuchung von 3.000 Wolfskotproben.
Dennoch könne der Wolf für Nutztierhalter ein Problem darstellen, schränkte der Abteilungsleiter Zoologie des Senckenberg-Museums, Hermann Ansorge, ein. Wölfe fräßen mitunter auch Nutztiere wie Schafe, würden dabei aber oft gestört, sodass sich davon nur wenige Spuren im Kot finden ließen. Solange die Nutztiere durch Elektrozäune und Herdenschutzhunde gut geschützt würden und es zudem genug Auswahl an Wildtieren gebe, sei das Konfliktpotenzial aber gering, betonte Ansorge.
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Die Senckenberg-Wissenschaftler hatten die Fressgewohnheiten der vor gut zehn Jahren in die Lausitz eingewanderten Wölfe untersucht, weil das Fressverhalten der Wölfe der größte Streitpunkt bei deren Wiederansiedelung in Deutschland sei, erklärte Ansorge. Für die Untersuchung sammelten sie rund 3.000 Kotproben und untersuchten diese auf Spuren wie Knochen, Hufe, Zähne oder Haare der Beutetiere.
Aktuell leben in der Lausitz den Angaben zufolge neun Wolfsfamilien mit etwa 34 Jungtieren.