Steve Job präsentiert den neuen Tablet-PC von Apple. Er heißt “iPad“, sieht aus wie ein riesiges iPhone und soll ab 499 Dollar erhältlich sein.
San Francisco. Apple startet erneut den Versuch einer Revolution und will mit einem neuen Tablet-Computer zum dritten Mal den Markt für Verbraucherelektronik aufmischen. Nach dem iPod und iPhone soll das sogenannte iPad eine ganz neue Kategorie von Geräten zwischen Laptops und Smartphones begründen, wenn es nach Apples Konzernchef Steve Jobs geht. Mit dem iPad führt Apple außerdem einen Online-Buchladen ein, eine Parallele zu dem bestehenden iTunes-Musikladen. Der Vorstellung des tragbaren Computers mit dem Aussehen eines großen iPhones gingen wochenlange Spekulationen voraus.
Jobs gab das Gewicht des „magischen und revolutionären“ iPad mit 1,5 Pfund und die Dicke mit 1,2 Zentimeter an. Die Batterielaufzeit soll zehn Stunden betragen und die Standby-Zeit mehr als ein Monat. Das Grundmodell kostet in den USA $499 Dollar (etwa 356 Euro, ohne Steuern). Die teuerste Variante mit UMTS-Modem und 64 Gigabyte Hauptspeicher soll 829 Dollar kosten. Die ersten Geräte mit drahtlosem Internet (WiFi) sollen in zwei Monaten verfügbar sein, die UMTS-Variante soll in 90 Tagen auf den Markt kommen.
Der Name iPad leitet sich von dem englischen Wort „pad“ für Notizblock ab. Die Vorderseite des Geräts besteht fast nur aus dem berührungsempfindlichen Bildschirm mit einem Durchmesser von knapp zehn Zoll (25 Zentimeter). Der Benutzer kann damit Filme, Fernsehsendungen und Musik abspielen, im Internet surfen und E-Mails verschicken, Spiele spielen und viele Apps des iPhones laufen lassen. Angetrieben wird der iPad mit einem von Apple entwickelten Prozessor, dem A4. An Speicher wird zwischen 16 und 64 Gigabyte angeboten.
Apple-Aktien lagen zu Beginn der Vorstellung bis zu zwei Prozent im Minus, stiegen dann im Verlauf auf bis zu zwei Prozent ins Plus und beendeten den Handel knapp ein Prozent teurer.
Alle Varianten des iPad werden mit WiFi für Internet-Verbindungen ausgeliefert, für einen Aufpreis auch mit UMTS. Apple arbeitet dabei weiter mit AT&T zusammen, was die Aktie des Telekomunternehmens 1,2 Prozent in die Höhe hob. Als Lesegerät für elektronische Bücher setzt es das freie ePub-Format ein. In diesem Bereich tritt das iPad gegen den Kindle von Amazon.com an.
Tablet-Computer gibt es bereits seit mehreren Jahren, allerdings führen sie ein Nischendasein. Kritiker bemängeln unter anderem die schlechten Batterielaufzeiten. Über die Einführung eines Apple-Tablet-Computers war wochenlang spekuliert worden. Der Konzern hatte sich zu den Gerüchten nicht geäußert. Bis zuletzt war selbst der Name nicht bekannt, spekuliert wurde über „iTablet“ oder „iSlate“.
Das iPad läuft mit einem Apple-Chip, einer eigenen CPU namens A4 mit 1 GHz. Es hat wahlweise 16, 32 oder 64 GB Flashspeicher, dazu 802.11n-Wireless, WiFi und Bluetooth 2.1. Die iPhone-Apps laufen alle, entweder in derselben Größe 1:1 und in einem schwarzen Rahmen oder mit Pixelverdoppelung und Full-Screen. Und: Es wiegt weniger als 0,7 Kilogramm!