“Prima, Michaela, herzlichen Dank, hat Spaß gemacht“, stöhnt der Premierengast - greift zu Handtuch und Wasserflasche, will sich zum Duschen absetzen.
"Prima, Michaela, herzlichen Dank, hat Spaß gemacht", stöhnt der Premierengast - greift zu Handtuch und Wasserflasche, will sich zum Duschen absetzen. Mit anschließendem Imbiss, versteht sich. Tschüs! "Einen Moment", ruft die Trainerin, "dies war erst das Warm-up."
Denn jetzt geht's richtig los: mit dem Flexi-Bar in der Hand auf zu neuen Fitness-Ufern! So heißt ein dem Versuchskaninchen bis dato unbekannter roter Stab aus Fiberglas, an dessen Enden sich jeweils ein Gumminuppsi befindet. Die Kunst ist es, so erläutert der Laie weiter, die Stange zum Wackeln zu bringen - garniert mit allen möglichen Verrenkungsübungen.
Michaela Böge, ausgebildete Fitness-Pädagogin im Verein Aktive Freizeit (VAF), formuliert den Sinn freilich filigraner: "Oszillierende Vibrationsbewegungen stärken die mit anderen Übungen nur schwer zu erreichende Tiefenmuskulatur." Was gut sei für Gleichgewicht, Koordination und Stabilisation, auch als Ergänzung zum Sport im Studio. Mithin ein Fall für den Probanden.
Der praktiziert, was ein paar Dutzend der mehr als 3500 Vereinsmitglieder in Kursen betreiben - regelmäßig und mit wachsender Leidenschaft. Im VAF-Gebäude, mit großem Schwimmbad, hellem Fitnessstudio und Kursräumen vis-à-vis der Bahrenfelder Trabrennbahn auch für Zocker ideal gelegen. Alles unter einem Dach, inklusive Gastronomie.
Zum Genuss jedoch ist jetzt keine Zeit. Das Versuchskaninchen begibt sich schnaufend in Position für eine weitere Übung. Dabei ruht der Rücken auf einem giftgrünen Pezziball, die Füße stehen auf dem Parkett. Eine Art Brücke von Gewicht also. Der Stab wird mit beiden Händen am Mittelgriff hoch gestreckt gehalten. Nun gilt es, die Schulterblätter vom Ball zu lösen und die zwei Endgewichte des hoch gereckten Flexi-Bars zum Vibrieren zu bringen. "Ist gut für die Bauchmuskulatur", sagt Michaela. Man merkt's. Gnädig, dass flotte Musikrhythmen das Ächzen übertönen.