Von 18.450 untersuchten Lebensmittelproben mussten zwar 2407 beanstandet werden, aber nur jede tausendste war gesundheitsgefährdend.
Hamburg. Auch Chilisoßen können zur Waffe werden. Lebensmittelkontrolleure des Instituts für Hygiene und Umwelt haben zumindest bei einer Sauce einen Schärfegrad von mehr als einer Million Scoville gefunden. „Das ist eine höhere Konzentration als in herkömmlichem Pfefferspray“, sagte Friedrich Liebig vom Bereich Lebensmittelsicherheit gestern bei der Vorstellung des Jahresberichts. Um Gefährdungen von Verbrauchern und Küchenpersonal vorzubeugen, strebt Hamburg deshalb auf Bundesebene eine Kennzeichnungspflicht bei scharfen Lebensmitteln sowie eine Begrenzung der Höchstwerte an.
Insgesamt zog das Institut gestern eine positive Bilanz. Von 18.450 im vergangenen Jahr untersuchten Lebensmittelproben mussten zwar 2407 beanstandet werden, aber nur jede tausendste (insgesamt 22) war akut gesundheitsgefährdend. Die Quote der Beanstandungen entsprach mit etwa 13 Prozent dem Bundesdurchschnitt. Das sind 1,5 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2008. Zwei Drittel der Beanstandungen wurden wegen Täuschung des Verbrauchers und Kennzeichnungsmängeln ausgesprochen. Der Rest betraf Waren, die nicht mehr zum Verzehr geeignet waren oder gegen Produktvorschriftenverstoßen hatten.
OBST UND GEMÜSE SCHÜTZEN KAUM VOR KREBS
Die Analysen und Untersuchungen des Landeslabors seien einen wichtiger Baustein für den Verbraucherschutz in Hamburg, sagte Sozialsenator Dietrich Wersich. Neben den Lebensmittelkontrollen sind das beispielsweise auch Monitoring-Verfahren, um die Ausbreitung der Tigermücke (Dengue-Fieber) zu überwachen, oder Untersuchungen zur Feinstaub-Konzentration.