Hamburg. Der Einsturz der Baltimore-Brücke hat auch Auswirkungen auf die Kreuzfahrtbranche. Welche Schiffe betroffen sind, erfahren Sie hier.

Da die Trümmer der eingestürzten Brücke und die Such- und Rettungseinsätze den Weg zum Anlegeplatz versperren, hat der Hafen von Baltimore den Schiffsverkehr in und aus dem Hafen bis auf Weiteres eingestellt. Wie lange die Zufahrt blockiert sein wird, ist bislang noch nicht bekannt. Ein Brückenunglück, der weitreichende Auswirkungen hat – auch auf Kreuzfahrten.

Mehrere große Kreuzfahrtlinien bedienen Baltimore. Nach Angaben der Cruise Lines International Association, der führenden Handelsgruppe der Branche, umfassen die veröffentlichten Reiserouten 12 Schiffe mit 115 Stopps in Baltimore im Kalenderjahr 2024.

Brückeneinsturz: Was Kreuzfahrturlauber wissen müssen

Amira M. Hairston, eine Sprecherin des Hafens von Baltimore, erklärte am Dienstag in einer E-Mail, dass der Status des bevorstehenden Kreuzfahrtplans noch nicht bekannt sei. „Zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir nicht, wie lange der Schiffsverkehr eingestellt wird. Sobald dies feststeht, werden wir ein Update bereitstellen“, zitiert die US-Nachrichtenseite „Washington Post“. Doch welche Schiffe sind vom Brückeneinsturz betroffen? Und was müssen Urlauber, die eine Reise ab Baltimore geplant haben oder eigentlich planmäßig dorthin zurückkehren, wissen?

Baltimore-Unglück: Welche Kreuzfahrtschiffe betroffen sind

Die „Carnival Legend“ der Reederei Carnival Cruise Line und die „Vision of the Seas“ des Kreuzfahrtunternehmens Royal Caribbean legen derzeit normalerweise in Baltimore ab. Nach dem tragischen Unglück müssen beide Schiffe, die in der US-Stadt ihren Basishafen haben, zunächst nach alternativen Hafenmöglichkeiten suchen.

Die „Carnival Legend“ befindet sich auf einer siebentägigen Bahamas-Reise, die am 31. März in Baltimore enden sollte. Die „Vision of the Seas“ befindet sich am Anfang einer zwölftägigen Kreuzfahrt, ebenfalls Hin- und Rückfahrt ab Baltimore, die am 4. April enden soll. Eine Rückkehr zum Hafen in Baltimore erscheint jedoch unwahrscheinlich.

Freedom of the Seas
Ein Kreuzfahrtschiff der Reederei Royal Caribbean. © Getty Images | ALEXIUZ

Statement von Royal Caribbean: So geht es weiter

Die Reederei Carnival Cruise Line teilte öffentlich mit, dass man an Lösungen arbeite. Laut der US-Nachrichtenseite „Washington Post“ leitet das Kreuzfahrtunternehmen seine Schiffe wie beispielsweise die „Carnival Pride“ erstmal nach Norfolk um, solange die Aufräumarbeiten stattfinden. Die Passagiere würden dann mit einem kostenlosen Bus-Shuttle nach Baltimore gebracht. „Wir werden unsere zukünftigen Kreuzfahrtgäste darüber informieren, wann wir nach Baltimore zurückkehren, aber in der Zwischenzeit freuen wir uns über die schnelle Reaktion und Unterstützung der Behörden in Norfolk“, so Carnival Cruise Line Präsidentin Christine Duffy.

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Die Kreuzfahrtgesellschaft Royal Caribbean International veröffentlichte bereits ein erstes Statement auf dem offiziellen Blog. Das Unternehmen arbeite derzeit an möglichen Optionen. Man suche bereits Alternativen für die geplanten Abfahrten ab Baltimore. Ob auch hier die Schiffe nach Norfolk umgeleitet werden, ist noch unklar. Passagiere, die beispielsweise eine Reise mit der „Vison of the Seas“ gebucht haben, würden aber rechtzeitig informiert, ließ ein Sprecher mitteilen.

Kreuzfahrtschiffe von American Cruise Line bleiben unberührt

Das Kreuzfahrtschiff „Norwegian Dawn“ der US-Reederei Norwegian Cruise Line verkehrt nicht auf der Route. Dafür sind andere Schiffe der Reederei betroffen.
Das Kreuzfahrtschiff „Norwegian Dawn“ der US-Reederei Norwegian Cruise Line verkehrt nicht auf der Route. Dafür sind andere Schiffe der Reederei betroffen. © dpa | PO MIKE LUTZ

Auch Norwegian Cruise Line steuert Baltimore seit dem vergangenen Jahr an. Die Reederei American Cruise Lines hat ab Mai 2024 Kreuzfahrten durch die Chesapeake Bay in Planung (Schiffe: „American Independence“ und „American Star“). Auch hier beratschlage man noch über eventuelle Ausweichmöglichkeiten. „Die kleinen Kreuzfahrtschiffe von American Cruise Lines, die derzeit die Chesapeake Bay erkunden, bleiben davon unberührt und bieten Hin- und Rückflüge ab Washington, DC an. Im Hinblick auf Kreuzfahrten, die später in der Saison 2024 in der Region durchgeführt werden, werden wir die Situation weiterhin beobachten und bei Bedarf Anpassungen vornehmen“, erklärte ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage des amerikanischen TV-Senders „WMAR Baltimore“.