In Berlin wird das Abgeordnetenhaus gewählt. Umfragen zufolge liegt die SPD klar vor CDU und Grünen. Die Wahlbeteiligung ist gering.
Berlin. Die Beteiligung an der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus ist bislang niedriger ausgefallen als bei der Wahl 2006. Bis zum Mittag hatten 19,1 Prozent der Wahlberechtigten bei teilweise heftigem Regen ihre Stimme abgegeben. Damit habe die Wahlbeteiligung zu diesem Zeitpunkt um 3,2 Prozentpunkte niedriger als bei der Wahl 2006 (22,3 Prozent) gelegen, so die Landeswahlleiterin. Insgesamt hatte die Wahlbeteiligung im Jahr 2006 bei 58 Prozent gelegen.
Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat seine Stimme in Begleitung seines Lebensgefährten Jörn Kubicki abgegeben. Der 57-jährige Spitzenkandidat der SPD warb dabei für eine hohe Wahlbeteiligung. "Je weniger Berliner wählen gehen, je mehr gewinnen kleine Parteien überproportional an Bedeutung“, sagte Wowereit bei der Stimmabgabe am Sonntagvormittag im Jugend- und Kulturzentrum "Spirale“ in Wilmersdorf.
CDU-Spitzenkandidat Frank Henkel wählte in Begleitung seiner Eltern. Er sagte: "Ich fühle mich gut und bin optimistisch.“ Die Grünen-Rivalin Renate Künast kündigte bei ihrer Stimmabgabe den Umstehenden an, dass sie guten Mutes sei und "heute sogar den Mittagsschlaf ausfallen lässt.“
+++ Thema: Det is Berlin +++
+++ Wowereit oder Künast: Die Hauptstadt hat die Wahl +++
Alle Meinungsumfragen sagen einen klaren Sieg für die SPD mit dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit voraus. Nach jüngsten Umfragen werden die Sozialdemokraten mit großem Vorsprung als stärkste Partei abschneiden. Eine Fortsetzung der Koalition mit der Partei Die Linke ist allerdings unwahrscheinlich. Zu schlecht sind die Umfragewerte für den kleinen Koalitionspartner.
Die Grünen-Spitzenkandidatin Renate Künast, die noch vor Monaten gute Aussichten hatte, Wowereit abzulösen, ist nach Umfragen chancenlos. Dennoch könnten die Grünen mit ihrer Spitzenkandidatin deutlich zulegen und Regierungspartner der SPD werden. Eine Koalition der SPD mit der CDU gilt hingegen als wenig wahrscheinlich. Wowereit selbst hat sich bislang auf keinen Bündnispartner festgelegt.
Fraglich ist der Wiedereinzug der FDP, die in den Umfragen unter 5 Prozent lag. Neu ins Parlament könnte hingegen die Piratenpartei kommen - es wäre die Premiere für die "Piraten" in einem Landtag.
+++ Piraten wollen Parlament entern +++
(dpa/rtr/dapd/abendblatt.de)