Nur gut jeder zehnte findet den Besuch von Benedikt XVI. sehr wichtig. Bisher gibt es keine Hinweise auf Anschläge zu diesem Ereignis.
Die überwältigende Mehrheit der Deutschen (86 Prozent) beurteilt den bevorstehenden Besuch von Papst Benedikt XVI. in Deutschland als unwichtig. Nur 14 Prozent halten ihn für wichtig, ergab eine am Mittwoch veröffentlichte „stern“-Umfrage. Für vier Prozent der 1.008 repräsentativ Befragten ist er „sehr wichtig“, für zehn Prozent „eher wichtig“.
Selbst die Mehrheit der Katholiken (63 Prozent) misst der Visite von Benedikt für sich persönlich keine Bedeutung bei: 37 Prozent der Katholiken halten ihn für „eher unwichtig“, 26 Prozent für „überhaupt nicht wichtig“. Lediglich etwas mehr als ein Drittel der Katholiken sieht das anders: Elf Prozent sagen, er sei für sie „sehr wichtig“. 25 Prozent antworteten mit „eher wichtig“. Auch im Bundestag herrscht Streit über die dort geplante Rede.
Kein Hinweis auf Anschläge
Den Sicherheitsbehörden in Baden-Württemberg liegen derzeit keine konkreten Hinweise auf geplante Attentate im Zusammenhang mit dem Besuch Papst Benedikt XVI. am übernächsten Wochenende in Freiburg vor. Das sagte Innenminister Reinhold Gall (SPD) am Mittwoch in Stuttgart. Er betonte zugleich, die Sicherheit des Papstes und seiner Delegation sowie aller Beteiligten habe absolute Priorität.
Die Polizei rechne für den Papstbesuch hauptsächlich mit friedlichen und begeisterten Menschen, sagte Gall. Symbolträchtige Veranstaltungen eines solchen Ausmaßes riefen jedoch auch immer kritische Stimmen hervor. „Wir erwarten auch Aufzüge und Kundgebungen, die sich gegen den Papst und seine Botschaften richten, gehen aber von einem friedlichen Verlauf aus“, so Gall. Er hob ausdrücklich hervor, dass die ungestörte Religionsausübung unter dem Schutz des Grundgesetzes stehe.
Nach Galls Angaben werden beim Papstbesuch über 4.000 Polizisten im Einsatz sein. Zudem stünden rund 2.400 Einsatzkräfte bereit, um bei medizinischen und sonstigen Notfällen schnell und umfassend zu helfen. Der Minister teilte mit, es sei ein Sicherheits- und Verkehrskonzept entwickelt worden, das Stadt und Region Freiburg während des Papstbesuchs „mobil halten“ solle. Kurzfristige Beeinträchtigungen für die Bürger seien aber unumgänglich
+++ So bereitet sich Deutschland auf den Papst-Besuch vor +++
Unterkünfte werden knapp
Etwa eine Woche vor dem Papstbesuch in Erfurt werden die Unterkünfte in der Landeshauptstadt knapp. „Die Nachfrage nach gewerblichen Unterkünften wie Hotels, Pensionen oder Privatvermietern war sehr groß“, sagte Cathrin Swillus von der Erfurt Tourismus & Marketing GmbH am Mittwoch. Von ausgebucht wollte Swillus jedoch nicht sprechen. „Es ist immer noch Bewegung drin. Hier und da stehen noch Zimmer zur Verfügung oder gebuchte Zimmer werden wieder abgegeben“.
Die Thüringer Landeshauptstadt wolle sich als gastfreundliche Stadt präsentieren. Privatleute bieten Pilgern beispielsweise eine kostenlose Unterkunft an. Wie viele das sind, darüber konnte Swillus noch keine Angaben machen. Während des Papstbesuches werden außerdem viele Schule kurzzeitig als Nachtlager umgebaut. Auch im Erfurter Stadtgarten können Pilger in der Zeit vom 22. bis 25. September auf dem Parkettboden im Veranstaltungssaal schlafen. Mitzubringen seien lediglich Isomatte und Schlafsack. Eine Reservierung ist notwendig, heißt es auf der Internetseite. Die Messe in Berlin soll im Olympiastadion gefeiert werden. dpa/epd/KNA)