Gegen die unter Terrorverdacht stehenden Männer wurde Haftbefehl erlassen. Ermittler sehen Verbindung zu Gruppe in Afghanistan.
Berlin. Am Freitagabend war gegen die beiden in Berlin festgenommenen Terrorverdächtigen Haftbefehl erlassen worden. Sie werden von den zuständigen Ermittlern der Islamistenszene zugeordnet. Das sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Sonnabend. Nach Informationen des Magazins „Der Spiegel“ gehören die Beiden offenbar zum Umfeld terroristischer Gruppen in Afghanistan.
Die beiden Männer werden verdächtigt, sich gemeinsam Chemikalien für den Bau einer Bombe besorgt zu haben. Gegen sie wurde am Freitagabend, einen Tag nach ihrer Festnahme, Haftbefehl erlassen. „Es gibt einen dringenden Tatverdacht und es besteht Fluchtgefahr“, sagte Steltner. Die Männer stünden im Verdacht, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben. Die Bundesanwaltschaft übernahm gleichwohl zunächst nicht die Ermittlungen.
Der „Spiegel“ berichtete, den 24 Jahre alten Deutschen libanesischer Herkunft hätten die Sicherheitsbehörden bereits vor zwei Jahren auf dem Berliner Flughafen Tegel an der Ausreise in den Iran gehindert und ihm seinen Pass entzogen. Die Staatsschützer seien davon ausgegangen, dass er sich bewaffneten Gruppen in Afghanistan habe anschließen wollen.
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Dem Magazin „Focus“ zufolge waren die Behörden auf den Mann aufmerksam geworden, als sie die Telefone von Islamisten überwachten, die 2009 in pakistanische Terrorlager abtauchten. Einige von ihnen hätten sich den „Deutschen Taliban Mudschahedin“ angeschlossen. Laut einem Bericht des Landeskriminalamtes sei der Deutsch-Libanese an Finanztransaktionen dieser Kämpfer beteiligt gewesen, so das Blatt.
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Der „Spiegel“ schreibt, der 24-Jährige habe zudem gute Kontakte zu zwei Berlinern, die zu Haftstrafen wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland verurteilt wurden. Im Fall des zweiten Festgenommenen, eines 28-Jährigen aus dem Gaza-Streifen, gingen die Ermittler Hinweisen nach, er könne in einem Terrorlager am Hindukusch ausgebildet worden sein und mit einem bekannten Schleuser im Iran in Kontakt gestanden haben. Steltner wollte die Berichte nicht kommentieren.
Trotz der Haftbefehle sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Samstag, bislang habe sein Haus die besondere Bedeutung des Falles nicht festgestellt. Nur dann würde seine Behörde ermitteln. Das Vorliegen einer sogenannten schwerwiegenden staatsgefährdenden Straftat allein reiche nicht aus. Die besondere Bedeutung festzustellen, obliegt der Bundesanwaltschaft.
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Die Berliner Ermittler teilten am Samstag erneut keine Einzelheiten mit. Sie prüfen derzeit sichergestelltes Material. Bei Durchsuchungen hatte die Polizei unter anderem Computer, Dateien und USB-Sticks mitgenommen, zudem werden die Chemikalien untersucht.
Nach der Festnahme der beiden Männer am Donnerstag hatten die Berliner Behörden betont, der Fall stehe nicht mit dem zehntn Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September im Zusammenhang. Körting sagte, die Anschlagsplanungen seien in der Anfangsphase gewesen.