Berlin. Die Bundesregierung strebt einen möglichst breiten politischen und gesellschaftlichen Konsens für ihre künftige Energiepolitik an. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) plant laut "Bild am Sonntag" sowohl ein Treffen mit Kirchen, Umweltgruppen und Gewerkschaften sowie Gespräche mit allen Bundestagsfraktionen. Die Grünen erklärten sich unter Bedingungen zu derartigen Konsensrunden bereit.
Merkel sagte, sie strebe eine "breite Mehrheit der Bürger" für die angekündigte Energiewende an. Ohnehin bereits vereinbart sind eine Ethikkommission, die am heutigen Montag erstmals tagt, sowie die Runde aller Ministerpräsidenten in zwei Wochen. Auch Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) plädierte im "Spiegel" für einen "gemeinsamen Kurs auch mit SPD und Grünen".
Die Grünen stellten allerdings Bedingungen für derartige Gespräche. Grünen-Chef Cem Özdemir sagte, Merkel sollte "als Beweis ihrer Ernsthaftigkeit ein Ausstiegsgesetz" mitbringen. Darin müssten die "unverantwortliche Laufzeitverlängerung" zurückgenommen, die sieben deutschen Alt-Meiler sowie der Pannen-Reaktor Krümmel für immer abschaltet und der Weg frei gemacht werden für einen schnelleren Atomausstieg bis 2017. Berichten zufolge plant die Bundesregierung bereits ein Gesetz für die Energiewende, dessen Ausarbeitung Anfang Juni beginnen soll.