Es ist die neunte Afghanistan-Reise seit seinem Amtsantritt. Nur Stunden vor der Reise wurden Plagiatsvorwürfe gegen ihn öffentlich.
Berlin. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ist am Mittwochabend zu einem Überraschungsbesuch in Afghanistan eingetroffen. Zuletzt war der CSU-Politiker Mitte Dezember innerhalb weniger Tage zuerst mit seiner Frau Stephanie und dann mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Hindukusch.
Guttenberg hat sich vorgenommen, die deutschen Soldaten in Afghanistan alle zwei Monate zu besuchen. Diesmal wurde er nicht von Journalisten begleitet. Das genaue Besuchsprogramm wurde zunächst nicht bekannt gegeben.
Nur wenige Stunden vor der Reise waren Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg im Zusammenhang mit seiner Doktorarbeit bekannt geworden. Ein Bremer Rechtsprofessor hatte mehrere nicht gekennzeichnete Zitate anderer Autoren in der Dissertation entdeckt.
+++Neue Vorwürfe setzen Guttenberg unter Druck+++
Zwei andere Affären, die Guttenberg bereits seit Januar zu schaffen machen, betreffen den Bundeswehreinsatz in Afghanistan. Kurz vor seinem letzten Besuch dort war ein deutscher Soldat durch einen Schuss aus der Waffe eines Kameraden getötet worden. Dem Verteidigungsministerium waren im Zusammenhang mit dem Fall Informationspannen unterlaufen. Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen laufen noch.
Ebenfalls noch nicht aufgeklärt ist die Feldpost-Affäre. Rund drei Dutzend Briefe, die aus und in die Bundeswehrlager in Afghanistan verschickt wurden, sollen geöffnet worden oder verschwunden sein. Auch dazu laufen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen.