Es sei jedoch auch fatal, ausländische Ärzte, die bereits in Deutschland leben, daran zu hindern, ihren Beruf auszuüben, betonte Rösler.
Berlin. Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler sieht in einer Einwanderung von Medizinern aus den osteuropäischen EU-Ländern keine Lösung für den Ärztemangel in Deutschland. „Das wird das Grundproblem nicht lösen. Denn in der sehr menschlichen Beziehung zwischen Arzt und Patient wie auch zwischen Pflegekraft und Patient spielt das Sprachliche und das Kulturelle eine große Rolle“, sagte der FDP-Politiker in einem am Sonntag vorab veröffentlichten Interview der Zeitschrift „Super Illu“.
Gleichwohl sei es fatal, ausländische Ärzte, die bereits in Deutschland leben, daran zu hindern, ihren Beruf auszuüben, betont Rösler. „Deshalb haben die zuständigen Bundesministerien eine Gesetzesvorlage zur Anerkennung ausländischer Approbationen und Staatsexamen auf den Weg gebracht. Zudem prüfen wir gerade, die Approbation, also die Zulassung für den Arztberuf, nicht länger an die deutsche Staatsbürgerschaft zu binden.“
Um den Ärztemangel zu bekämpfen, setzt Rösler vor allem auf das von ihm geplante sogenannte Versorgungsgesetz, durch das unter anderem die medizinischen Dienstleistungen auf dem Lande und die finanziellen Anreize für Ärzte verbessert werden sollen. Dabei gehe es darum, die Bedarfsplanungen an die Realität anzupassen, sagt der Gesundheitsminister. In unterversorgten Gebieten kommen die Ärzte heute sehr schnell an ihre Budgetgrenzen, wenn sie überdurchschnittlich viele Patienten aufnehmen und behandeln. Künftig sollen sie dafür nicht mehr bestraft werden.