Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg will die Bundeswehr attraktiver machen und geht von bis zu 10.000 freiwilligen Wehrdienstleistenden aus.
Grafenwöhr. Deutschland muss sparen und im Zuge der Sparmaßnahmen plant Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg einen freiwilligen Wehrdienst einzuführen und die Zahl Wehrdienstleistenden auf rund 170.000 Soldaten zu verkleinern. Bedenken, dass zu wenige Freiwillige sich zum Dienst melden, hat Guttenberg nicht. Der Verteidigunsgminister geht von etwa 10.000 freiwillige Wehrdienstleistenden aus. "Das kriegen wir hin.", sagte der CSU-Politiker bei einem Truppenbesuch in Grafenwöhr. Man habe auch noch Spielraum nach oben, wenn "das ganze noch attraktiver ausgestaltet wird", habe Guttenberg keine Sorge. Bislang war in dem Konzept von 7.500 Freiwliligen die Rede.
Als mögliches Datum für ein Aussetzen der Wehrpflicht nannte Guttenberg den 1. Juli 2011. Die Entscheidung über die künftige Struktur werde im Herbst getroffen, sagte der Minister mit Blick auf die Parteitage von CDU und CSU.
Guttenberg hatte am Montag mitgeteilt, er wolle die Bundeswehr um etwa ein Drittel auf rund 170.000 Soldaten verkleinern und die Wehrpflicht zu einem Freiwilligendienst umbauen. Derzeit umfasst die Bundeswehr etwa 195.000 Zeit- und Berufssoldaten und kommt insgesamt auf etwa 250.000 Angehörige.
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Das neue Modell Guttenbergs sieht 156.000 Zeit- und Berufssoldaten sowie 7.500 freiwillig Wehrdienstleistenden vor. Zusammen mit einigen anderen Stellen käme die Bundeswehr auf eine Gesamtstärke von 165.000 bis 170.000 Soldaten.
Mit Blick auf die freiwilligen Wehrdienstleistende konkretisierte der Minister nun, er habe lediglich eine „untere Linie“ gezogen. Um die Dienst attraktiver zu gestalten, schlug er eine bessere Rentenversorgung vor, sowie die Möglichkeit, einen Führerschein zu machen oder zu studieren.