Die Initiative könne Frauen dazu bewegen, auch in einer schwierigen Situation ihr Kind in einem Krankenhaus zur Welt zu bringen.

Berlin. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) will eine gesetzliche Regelung für anonyme Geburten und Babyklappen schaffen. „Wir befinden uns in einer rechtlichen Grauzone“, sagte Schröder der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Sie wolle einen Rahmen für eine „vertrauliche Geburt“ schaffen und den Müttern so für eine gewisse Zeit die Anonymität ihrer Daten garantieren, sagte die Ministerin.

Die Frist dafür könne etwa zehn Jahre betragen. Damit hätten die Kinder ab einem gewissen Alter die Chance, ihre eigene Identität festzustellen.

Ein Verbot der bundesweit rund 100 Babyklappen, in denen Säuglinge abgegeben werden können, schließt Schröder aus: „Wir sind über jedes Kind glücklich, das durch eine Babyklappe gerettet wird.“ Ziel der Gesetzesinitiative sei es, Mütter in einer schweren Krise zu unterstützen: „Ich möchte die Frauen gewinnen, ihr Kind in einem Krankenhaus zur Welt zu bringen.“

Derzeit sind anonyme Geburten einer Studie des Deutschen Jugendinstituts zufolge etwa in 130 Kliniken möglich. Seit 1999 seien fast 1.000 Kinder in Babyklappen abgelegt oder in Kliniken anonym geboren worden, hieß es. Die meisten von ihnen wurden in Adoptivfamilien vermittelt. (epd)