Der Tatverdacht hat sich nicht bestätigt. Die Vorwürfe wegen der Misshandlungen und der finanziellen Unregelmäßigkeiten bleiben.
Augsburg/Ingolstadt. Der Verdacht des sexuellen Missbrauchs gegen den zurückgetretenen Augsburger Bischof Walter Mixa hat sich nicht erhärtet. Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt stellt deshalb ihre Vorermittlungen ein und leitet kein förmliches Ermittlungsverfahren ein.
„Ein Tatverdacht hinsichtlich eines sexuellen Missbrauchs hat sich nicht bestätigt“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Helmut Walter.
Mixa hatte am 21. April wegen anderer Vorwürfe beim Vatikan seinen Rücktritt angeboten – Papst Benedikt XVI. nahm das Gesuch am vergangenen Wochenende an. Dem 69-Jährigen wird in eidesstattlichen Versicherungen vorgeworfen, in seiner Zeit als Stadtpfarrer von Schrobenhausen Heimkinder brutal geschlagen zu haben. Zudem soll er eine namhafte Summe an Stiftungsgeldern zweckentfremdet haben.
Ende vergangener Woche war dann bekannt geworden, dass es Hinweise auf einen angeblichen sexuellen Missbrauch durch Mixa gibt – deshalb begann die Staatsanwaltschaft mit ihren Vorermittlungen. Die Hinweise waren aus dem Mitarbeiterkreis des Bistums Eichstätt gekommen und über das Bistum Augsburg an die Generalstaatsanwaltschaft in München gegangen. In Eichstätt war Mixa von 1996 bis 2005 Bischof. Mixa hatte die Vorwürfe von Anfang an „mit Entschiedenheit“ zurückgewiesen.
Die Prügelvorwürfe gegen Mixa werden aber immer massiver. So soll Mixa in seiner Zeit als Stadtpfarrer von Schrobenhausen oft mit der Faust und einem Stock zugeschlagen haben. Dies berichtete der unabhängige Sonderermittler Sebastian Knott. Die Aussagen der ehemaligen Heimkinder aus dem Kinderheim St. Josef seien glaubwürdig, erläuterte Knott. Einige seien während der Gespräche in Tränen ausgebrochen. Ein Mädchen sei unter den Schlägen zusammengebrochen.
„Er sagte oft Sätze wie: ,In Dir ist der Satan, den werde ich Dir schon austreiben'“, zitierte Knott einen ehemaligen Heimjungen. Die dort beschäftigten Nonnen hätten Mixa oft mit den Worten „Hau nei ... hau nei ... “ angestachelt. Neben den Prügelvorwürfen wird Mixa auch vorgeworfen, Heimgelder veruntreut zu haben. Sonderermittler Knott will seinen vorläufigen Abschlussbericht der katholischen Waisenhausstiftung übergeben.