Sechs ehemalige Heiminsassen haben Mixa in seiner Zeit als Stadtpfarrer die Anwendung körperlicher Gewalt vorgeworfen.
Berlin. Der Augsburger katholische Bischof Walter Mixa muss sich weiterhin mit Anschuldigungen auseinandersetzen, Heimkinder geschlagen zu haben. Er wolle für die ehemaligen Heimkinder beten, die ihm Misshandlungen in seiner Zeit als Schrobenhausener Stadtpfarrer vorgeworfen haben, sagte Mixa der „Bild am Sonntag“. Zugleich erneuerte er sein Gesprächsangebot. Nach einem Bericht des „Donaukurier“ meldeten sich unterdessen weitere Heimkinder mit Vorwürfen.
„Ich möchte mich gerne mit den Betroffenen zu persönlichen Gesprächen treffen, um zu erfahren, was ihnen widerfahren ist.“, sagte Mixa. „Ich werde für sie beten, denn für mich als Seelsorger sind sie Opfer, denen offenbar unrecht geschehen ist.“ Der Bischof bedauerte die Absage der ehemaligen Heimbewohner auf seine erste Einladung. Er hoffe, dass „die Personen, die nach den Zeitungsberichten Vorwürfe gegen mich richten, diese Antwort über die Ostertage nochmals überdenken“.
Als Erzieher und Lehrer der Kirche habe er mit Tausenden junger Schülern, Messdiener und Chorsänger Kontakt, sagte Mixa. Sein „Credo“ sei bis heute: „Ich bin gut zu euch, seit bitte auch gut zu mir.“
Nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“ will sich Mixa nicht mehr an die Personen erinnern können, die ihm Misshandlungen von Kindern im Schrobenhausener Heim St. Josef während seiner Zeit als Stadtpfarrer in den 70er und 80er Jahren vorwerfen. „Diese Leute können sich doch gar nicht mehr an mich erinnern“, sagte er der Zeitung. Auf die Frage, ob er die Menschen auf den neuen Fotos in Zeitungen erkannt habe, sagte Mixa: „Ich erinnere mich auch nicht mehr an sie.“
Nach einem Bericht des „Donaukurier“ berichteten zwei weitere Heimkinder von Misshandlungen. Ein heute 40-jähriger Mann, der demnach heute in den Nähe von Rosenheim lebt, sagte: „Mixa war nicht nett, er hat uns an den Haaren und den Ohren gezogen.“ Ein weiterer Mann, der heute in Innsbruck lebt, schilderte der Zeitung zufolge, wie er nach einem fehlgeschlagenen Versuch, aus dem Heim wegzulaufen, „vom damaligen Stadtpfarrer Mixa“ geohrfeigt worden sei.