Barmer und GEK schließen sich zur größten deutschen Krankenkasse zusammen. Können sie dadurch Zusatzbeiträge vermeiden?
Kiel/Hamburg. Die Fusionitis geht weiter: Mit dem Zusammenschluss von Barmer und Gmünder Ersatzkasse (GEK) ist der Weg für den neuen Krankenkassen-Giganten mit 8,6 Millionen Krankenversicherten frei. Der Verwaltungsrat der Barmer stimmte in Kiel der Fusion zu Deutschlands größter Kasse einstimmig zu. Die neue Barmer/GEK soll am 1. Januar 2010 mit rund 19 500 Mitarbeitern und 1100 Niederlassungen starten.
Die mittelgroße, vor allem im Süden Deutschlands starke GEK hatte sich bereits für die Barmer als neuen Partner entschieden. Die Barmer glaubt, dass das Bundesversicherungsamt der Fusion zustimmt. Die Barmer/GEK verdrängt dann die Techniker Krankenkasse (Hamburg) mit ihren 7,3 Millionen Versicherten von Platz eins. Die TK hatte zuletzt die IKK direkt übernommen. Platz drei belegt derzeit die ebenfalls in Hamburg ansässige DAK (6 Millionen Versicherte).
Mit der Fusion wollen Barmer und GEK ihre Verhandlungsposition gegenüber Ärzten und Arzneimittelherstellern verbessern. „Deutschlands größte Krankenkasse hat auch das Potenzial für Deutschlands beste Krankenkasse“, sagte der Vorsitzende des Barmer-Verwaltungsrates, Holger Langkutsch. „Wir werden die Kompetenzen, Stärken und Erfahrungen beider Kassen bündeln, um unseren Versicherten auch mit neuen und besseren Verträgen einen noch besseren Gesundheitsservice anbieten zu können.“ Stellen sollen zunächst nicht wegfallen.
Es wird weitere Fusionen unter den verbliebenen 180 Krankenkassen geben, weil die Kassen auf jeden Fall einen Zusatzbeitrag vermeiden wollen, der im kommenden Jahr den Versicherten droht. Denn die Finanzlage der Kassen sieht mittelfristig nicht so rosig aus.