“Die Rechte der Schriftsteller und Wissenschaftler werden mit Füßen getreten.“ Die Autoren fühlen sich ausgebeutet und appellieren an Bundespräsident Köhler und Kanzlerin Merkel. Sie sollen die im Grundgesetz verbrieften Urheberrechte schützen helfen. Sehen Sie hier zehn prominenten Hamburger, die den Appell unterzeichnet haben.
Heidelberg/Hamburg. Aus Angst vor der Internet-Ausbeutung wenden sich über 1300 prominente deutsche Autoren und Wissenschaftler an die Politik. Sie werfen der Suchmaschine Google Urheberrechtsverletzungen vor und schickten ihren "Heidelberger Appell" an Bundespräsident Horst Köhler, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie alle Ministerpräsidenten und zahlreiche Bundespolitiker.
Unterzeichner wie zum Beispiel Hans Magnus Enzensberger, Daniel Kehlmann, Siegfried Lenz, Alexander Kluge und Uwe Tellkamp werfen Google vor, die Suchmaschine erfasse Bücher und andere Kulturgüter illegal und stelle sie "ohne Einwilligung der Urheber zum kostenlosen Herunterladen im Internet" zur Verfügung. Der Heidelberger Germanistikprofessor Roland Reuß sagte: "Die Rechte der Autoren werden mit Füßen getreten."
Zahlreiche Bibliotheken unterstützten die Suchmaschine ohne Zustimmung der Autoren. Darüber hinaus solle die "Allianz der Wissenschaftsorganisationen" die Autoren verpflichten, ihre Arbeiten digital zu publizieren.
Die Unterzeichner fordern die Bundesregierung und die Landesregierungen auf, das bestehende Urheberrecht, die Publikationsfreiheit und die Freiheit von Forschung und Lehre entschlossen zu verteidigen. Die Freiheit von Literatur, Kunst und Wissenschaft sei ein zentrales Verfassungsgut.
"Dies müssen die Politiker auf internationaler Ebene klar machen", sagte Reuß. Er hofft auf "ein politisches Signal" bevor die Widerspruchsfrist am 5. Mai abläuft, die ein amerikanisches Gericht zu den Plänen von Google festgelegt hat.