Die Pläne der Bundesregierung, bis zu 1400 Bundeswehr-Soldaten im Kampf gegen Piraten einzusetzen, stoßen beim Bundeswehrverband auf Kritik. “Das...
Nairobi/Berlin. Die Pläne der Bundesregierung, bis zu 1400 Bundeswehr-Soldaten im Kampf gegen Piraten einzusetzen, stoßen beim Bundeswehrverband auf Kritik. "Das ist ein interessantes Zahlenspiel", sagte Kapitänleutnant Uwe Sonntag (45), Vorsitzender der Marine im Bundeswehrverband, dem Abendblatt.
Rund 15 000 Soldaten der Bundeswehr gehören zur Marine. "Wir sind nicht in der Lage, mal eben ins System der Marine einzugreifen und 1400 Soldaten mit entsprechender Ausbildung und Ausrüstung aus der Marine herauszulösen und ans Horn von Afrika zu schicken", so Sonntag. Bisher sei der EU-Einsatz gegen Piraten auf ein Jahr angelegt. "Aber das kann durchaus länger dauern, und noch so ein Fass ohne Boden können wir uns nicht leisten", sagte der Kapitänleutnant dem Abendblatt.
Unterdessen stellte sich heraus, dass die indische Fregatte "INS Tabar" im Kampf gegen die Piraten vor Somalia in der vergangenen Woche einen folgenschweren Fehlschuss abgab. Es wurde kein Piratenschiff versenkt, sondern ein von Seeräubern gekaperter thailändischer Fischtrawler mit 16 Mann Besatzung an Bord.
Bei den Verhandlungen um die Freilassung des vor fast zwei Wochen gekaperten saudischen Supertankers "Sirius Star" geht es offenbar bereits um die Lösegeldübergabe. Die saudische Tageszeitung "Al-Watan" berichtete, die Piraten wollten den Tanker vor die Küste der Ortschaft Karali manövrieren, rund 100 Kilometer vom Piratennest Eyl entfernt.